Neun Experten für Gesundheitstechnologien: Leibniz-Forschungsverbund beruft fachlichen Beirat

Bei der Mitgliederversammlung von Leibniz Gesundheits¬technologien wurde der fachliche Beirat des Forschungsverbunds berufen. Das Gremium berät den Verbund in seiner wissenschaftlichen Ausrichtung, der wirtschaftlichen Umsetzung sowie zu gesellschaftspolitischen Aspekten in der Forschung. Berufen wurden zum Beispiel Experten der Universitätsmedizin Rostock, des Helmholtz-Instituts Aachen, der Karl Storz GmbH und der Techniker Krankenkasse.

„Für einen so interdisziplinären Verbund ist die Beratung durch erfahrene externe Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen besonders wichtig, um neue Gesundheitstechnologien möglichst schnell bis zum Patienten zu bringen“, so Prof. Dr. Jürgen Popp, der als Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds bei der Versammlung wiedergewählt wurde. Als stellvertretende Sprecher wurden Prof. Dr. Heinz Fehrenbach vom Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften in Borstel und Prof. Dr. Albert Sickmann vom Dortmunder Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) erneut gewählt.

Bei dem Treffen in den Räumen der Leibniz-Gemeinschaft tauschten sich die LGT-Mitglieder auch über die aktuelle Forschung im Verbund aus: So arbeiten die Forscher im Kompetenzfeld „Plasmamedizin“ bereits an der nächsten Generation ihrer plasmamedizinischen Technologien: „Wir möchten unsere bereits zugelassenen plasmamedizinischen Geräten nun auch mit bildgebenden Verfahren kombinieren und die Forschung zu Biomarkern einbeziehen. Unser Ziel ist es, die derzeitigen Therapiegeräte zu umfassenden plasmamedizinischen Therapie-systemen auszubauen“, erläutert Prof. Dr. Thomas von Woedtke vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) in Greifswald.

Für das LGT-Kompetenzfeld „Bioaktive Grenzflächen“ stellten zudem das Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM, Saarbrücken), das Leibniz-Institut für Interaktive Materialien (DWI, Aachen) und das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) ihre gemeinsamen Forschungsansätze vor. Ihre Forschung zu biofunktionalen Hydrogelen, licht-steuerbaren Materialien oder polymerbasierten Beschichtungen soll künftig zielgerichtet in eigene Herstellungs-Strecken der Medizinprodukte an den Leibniz-Instituten münden. Dies sei laut Prof. Dr. Martin Möller eine besonders anspruchsvolle Aufgabe: „Nicht nur die Herstellung solcher Bio-Materialien nach den entsprechenden Normen ist teuer und aufwendig, auch die Prüfung und Zulassung ist durch die extreme Individualisierung bis auf einzelne Patienten ein große Herausforderung. Im Forschungsverbund wollen wir deshalb gemeinsam Konzepte zur koordinierten Translation entwerfen.“

Mitglieder des fachlichen Beirats von Leibniz Gesundheitstechnologien:
– Prof. Dr. Hans-Peter Berlien
Evangelische Elisabeth Klinik, Zentrum Lasermedizin
– Prof. Dr. Steffen Emmert
Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
– Dr. Thomas Hirse
CMS Hasche Sigle Partnerschaft von Rechtsanwälten und Steuerberatern mbB
– Dr. Klaus Irion
KARL STORZ GmbH & Co. KG
– Hardy Müller
WINEG – Wissenschaftliches Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen
– Prof. Dr. Wolfgang Petrich
Roche Diabetes Care GmbH
– Prof. Dr. Stefan Rupf
Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde
– Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode
RWTH Aachen, Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik Aachen
– Prof. Dr. Christian Taube
Universitätsmedizin Essen-Ruhrlandklinik, Klinik für Pneumologie

Leibniz Gesundheitstechnologien ist ein Forschungsverbund der Leibniz-Gemeinschaft. Die 14 Mitgliedsinstitute arbeiten an konkreten Technologie-Lösungen für drängende medizinische Fragestellungen und verfolgen gemeinsam das Ziel, die medizinische Versorgung von Patienten zu verbessern. Durch einen interdisziplinären Ansatz sollen Prävention, Diagnostik und Therapie zusammenwachsen und so die Lebensqualität erhöhen.
Der Leibniz-Forschungsverbund vereint Kompetenzen aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen: Angefangen bei Photonik und Medizin über Mikroelektronik und Materialforschung bis hin zur Wirtschaftsforschung und angewandten Mathematik. So entstehen Gesundheitstechnologien, die mit Industrie, Kliniken, Versicherungen und Politik entlang einer lückenlosen Innovationskette zur Marktreife geführt werden. Parallel dazu erforscht Leibniz Gesundheitstechnologien die sozialen und ökonomischen Folgen der neuen medizinischen Technologien, um deren Nutzen für den Anwender zu optimieren und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für neue Technologien zu schaffen.

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