Neuer Professor für Biochemie berufen – Forschung: Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung

Der Zellbiologe Dr. Guido Posern ist neuer Professor für Biochemie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er tritt seinen Dienst am 1. März 2012 an und wird gleichzeitig Direktor des Instituts für Physiologische Chemie. Das Fach befasst sich mit dem molekularen Aufbau von Körperzellen, dem Stoffwechsel sowie dem genetischen Informationsfluss. In diesem Fach versuchen die Wissenschaftler, die mechanistischen Grundlagen von normalen Lebensvorgängen und krankhaften Veränderungen zu verstehen. „Mich und meine Arbeitsgruppe interessieren insbesondere die molekularen und zellulären Vorgänge, die zur Krebsentstehung und Metastasenbildung führen“, beschreibt Professor Posern.

Professor Posern beschäftigt sich unter anderem mit dem Transkriptionsfaktor MRTF, der zu einer Aktivierung von genetischen Informationen im Zellkern führt, wie seine Arbeitsgruppe bereits nachweisen konnte. „Die MRTF-Proteine sind eine zentrale Schaltstelle zwischen der Zellform, der Zellbewegung und bestimmter genetischer Programme. Wir wollen nun ergründen, wie MRTF die Krebsentstehung beeinflusst.“ So könnte eine Hemmung dieses Transkriptionsfaktors die Metastasierung verändern. Aus seiner Grundlagenforschung wird langfristig ein besseres Verständnis des Tumorwachstums, aber auch anderer medizinisch relevanter Prozesse hervorgehen, betont Professor Posern. Bei seinen Projekten werde er auch eng mit anderen Forschungseinrichtungen der Universität zusammenarbeiten, zum Beispiel dem Institut für Molekulare Medizin.

Der heute 43-Jährige Posern studierte Biologie an der Technischen Universität Braunschweig (1990-1995) und arbeitete seitdem an verschiedenen Forschungseinrichtungen. Nach seiner Promotion an der Universität Würzburg absolvierte er einen längeren Forschungsaufenthalt am Cancer Research UK Institut in London (2000-2004). Seit 2004 leitete Professor Posern eine Nachwuchsforschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biochemie bei München und lehrte an der dortigen Ludwig-Maximilians-Universität.

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