Ab Wintersemester 2018/19 wird ein neuer Modellstudiengang in Humanmedizin an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) angeboten. Das Programm wurde bereits vom zuständigen Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt. Der Studiengang erfüllt schon heute die Vorgaben des Masterplans Medizinstudium 2020, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung im März 2017 vorgestellt hatte. Bereits 2013 hatte die damalige Bundesregierung beschlossen, das Medizinstudium in Deutschland zu reformieren. Eine Expertenkommission erarbeitete dann u.a. unter Beteiligung von Medizinstudierenden einen Maßnahmenplan und stellte die Ergebnisse im März 2017 vor. Zu den erklärten Inhalten des Masterplans gehört u.a. die Reformierung der Studienzulassung durch geeignetere Auswahlverfahren und die Stärkung der Allgemeinmedizin. Zudem soll die Praxisnähe im Medizinstudium vorangetrieben und theoretische und praktische Studieninhalte besser miteinander verzahnt werden.
„Die geforderten Maßnahmen wurden an der UW/H auch schon in der Vergangenheit engagiert umgesetzt“, so Prof. Dr. Stefan Wirth, Dekan der Fakultät für Gesundheit an der UW/H. „Wir haben seit Jahrzehnten ein individuelles Auswahlverfahren, welches nicht nur die Schulnoten, sondern auch die Persönlichkeit und die Motivation der Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt. Auch die Schwerpunkte in Allgemeinmedizin und ein hoher Praxisbezug waren schon immer in unseren Medizinstudiengängen vorhanden.“
Dennoch wurde der Modellstudiengang der UW/H noch einmal überarbeitet und verbessert. „Wir sehen uns seit unserer Gründung in 1982 als Vorreiter eines modernen und innovativen Medizinstudium“, so UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff. „Diese Vorreiterrolle möchten wir auch weiterhin in der Landschaft der Medizinstudiengänge in Deutschland einnehmen.“
So wurde der Schwerpunkt der Allgemeinmedizin noch einmal verstärkt. „Die Studierenden haben nun auch noch die Möglichkeit, im klinischen Studienbereich ihren Schwerpunkt für drei Monate auf die Allgemeinmedizin zu legen“, so Dekan Wirth. „Damit wollen wir unseren Absolventen die berufliche Perspektive, in unterschiedlichen Versorgungsmodellen als Hausärzte zu arbeiten, noch näherbringen. Schon jetzt liegt die Quote unserer Absolventen, die sich für die widrige Aufgabe der hausärztlichen Versorgung entscheiden, bei überdurchschnittlichen 20 Prozent an der UW/H.“
Wie bisher sorgen weiterhin 95 Lehrpraxen, in denen die Studierenden die hausärztliche und fachärztliche Versorgung kennenlernen, für eine enge Verzahnung zwischen Theorie und realer medizinischer Praxis. Neu im Modellstudiengang ist die Patientenbegleitung: Studierende behandeln und begleiten ausgewählte Patienten unter der Supervision der niedergelassenen Ärzte. Sie lernen die Perspektive des Patienten einzunehmen und setzen sich begleitend zum gesamten Studienverlauf Krankheits- und Genesungsverlauf mit den Herausforderungen integrativer und sektorenübergreifender Gesundheitsversorgung auseinander. „Somit lernen unsere Studierenden die flächendeckende niedergelassene Versorgung und das Gesundheitswesen in Deutschland noch näher kennen“, freut sich Präsident Butzlaff über das neue Konzept. „Und wir werden durch künftig drei Lehrstühle im Bereich der ambulanten Gesundheitsversorgung die Ausbildung in diesem Segment noch verstärken.“
Ein weiterer neuer Baustein der Ausbildung wird künftig die geplante Hochschulambulanz der UW/H sein. Diese Einrichtung, die noch in 2018 öffnen soll, sorgt für weitere Einblicke während des Studiums in eine integrierte Patientenversorgung.
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Daniel Lichtenstein, Pressesprecher UW/H, 02302 / 926-808, daniel.lichtenstein@uni-wh.de
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Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
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