„Herzinfarkt ist in Deutschland noch immer überwiegend eine Männerkrankheit“, bilanziert Dr. Ernst Bruckenberger im „Herzbericht 2009“, der heute auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Nürnberg vorgestellt wurde. „Männer werden wesentlich häufiger wegen eines Infarkts in ein Krankenhaus eingeliefert als Frauen, sie sterben häufiger daran, und belasten damit die Gesundheitsbudgets weit stärker als Frauen.“
Die Ergebnisse des Herzberichts im Detail: Pro 100.000 Einwohner und Jahr sterben in Deutschland 76 Männer an einem Herzinfarkt, das sind um 21,3 Prozent mehr als bei den Frauen (62,7). In einem Krankenhaus wurden zuletzt wegen eines Herzinfarktes pro Jahr und 100.000 Einwohner 332,6 Männer aufgenommen, das sind 80,4 Prozent mehr als bei den Frauen (184,3). In absoluten Zahlen: Pro Jahr versterben in Deutschaland 30.559 Männer und 26.216 Frauen an einem Herzinfarkt, insgesamt kommt es bei Männern zu 133.636 Krankenhaus-Aufnahmen wegen eines akuten Herzinfarktes, bei den Frauen sind es 77.069.
Dieser Trend spiegelt sich auch bei den Krankheitskosten für Herzkrankheiten wider: Von 2002 bis 2008 stiegen diese insgesamt um 35.512 Milliarden Euro: Der Anteil für männliche Patienten lag bei 20.259 Milliarden (plus 22,5 Prozent), der für Frauen bei 15.253 Milliarden (plus 11,8 Prozent).
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Pressestelle in Nürnberg:
Prof. Eckart Fleck (Pressesprecher der DGK), Roland Bettschart (B&K):
Tel.: 0911 / 8606 – 4648;
Christiane Limberg (Pressereferentin der DGK): Tel.: 0911 / 8606 – 6940
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute rund 7500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
(idw, 10/2010)