Neuer „Herzbericht“: Beeindruckende Leistungsschau der Kardiologie – gute Versorgungsstruktur – Zunehmend Katheter-Eingriffe

„Der neue ‚Herzbericht‘ belegt erneut die hohe Bedeutung der Kardiologie und Herzkreislaufmedizin in Deutschland und bietet eine beeindruckende Leistungsschau“, bilanziert Prof. Dr. Michael Böhm (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie; Homburg/Saar) anlässlich der Präsentation neuester Zahlen durch „Herzbericht“-Autor Dr. Ernst Bruckenberger auf der Herbsttagung 2010 der DGK und der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie in Nürnberg.

2009 gab es in Deutschland 830 Katheter-Labors für Erwachsene, um 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Dort wurden 864.858 Herzkatheter-Untersuchungen (plus 1,5 Prozent) und 310.166 Eingriffe (z.B. Ballon, Stent) durchgeführt, das bedeutet ein Plus 1,8 Prozent. Es wurden 271.439 Stents (Gefäßstützen gegen Gefäßverschluss) eingesetzt (plus 1,1 Prozent), 42 Prozent davon Medikamenten-freisetzende. Es gab 51.496 elektrophysiologische Untersuchungen mit insgesamt 40.815 Ablationen: Herzkatheter-gestützte Methoden, mit deren Hilfe Herzrhythmus-Störungen beseitigt werden können.

Prof. Böhm: „Der Leistungsanstieg gegenüber dem Vorjahr ist der zweitniedrigste seit 1980. Das unterstreicht die Etablierung einer ausreichenden und effizienten Versorgungsstruktur in der Kardiologie für Deutschland.“

Trend von Herzoperationen hin zu Katheter-Eingriffen

Insgesamt, so der DGK-Präsident, zeige sich erneut der Trend einer Steigerung von Katheter-Eingriffen (z.B. Ballon, Stent) gegenüber Herzoperationen. Während von 2004 bis 2009 die Zahl der Katheter-Interventionen pro Million Einwohner um 23,5 Prozent angestiegen ist, ist der Vergleichswert der Koronaroperationen um 23 Prozent gesunken. Der stärkste Anstieg erfolgte bei über 80jährigen mit 58,3 Prozent. Prof. Böhm: „Das zeigt, dass in der Kardiologie wie auch in der Herzchirurgie insbesondere ältere Patienten von Innovationen profitieren.“

Die Zunahme der Zahl von Katheter-Kapazitäten war unter anderem dadurch bedingt, dass diese Kapazität in den neuen Bundesländern aufgebaut werden musste.

Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Pressestelle in Nürnberg:
Prof. Eckart Fleck (Pressesprecher der DGK), Roland Bettschart (B&K):
Tel.: 0911 / 8606 – 4648;
Christiane Limberg (Pressereferentin der DGK): Tel.: 0911 / 8606 – 6940

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute rund 7500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
(idw, 10/2010)

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