Neuer Bluttest zeigt, welche Herzschwäche-Patienten von implantierten Defis profitieren

Ein neuer Bluttest, der das Risiko von Herzinsuffizienz-Patienten für einen plötzlichen Herztod vorhersagt, könnte in Zukunft dabei helfen, besser als bisher jene Patienten zu identifizieren, die von einem implantierbaren Defibrillator profitieren. Das zeigt eine neue Studie aus den USA, die heute auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München präsentiert wurde. Vom 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.

Die Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen mit geschätzten zehn Millionen Betroffenen in Europa. In Deutschland ist die Herzschwäche einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis und der häufigste Grund für eine stationäre Krankenhausaufnahme. Bei der Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Organismus mit ausreichend Blut und damit mit genügend Sauerstoff zu versorgen.

Eine Therapieoption bei schwerer Herzinsuffizienz sind implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD), die eingreifen, wenn das Herz zu langsam arbeitet und die bei ausgewählten Patienten einem plötzlichen Herztod wirksam vorbeugen können. „Das Problem ist, im Voraus die richtigen Patienten für diese Therapie zu identifizieren“, so Studienleiter Prof. Dr. Samuel Dudley von der University of Illinois, Chicago, beim ESC-Kongress. „Die Hälfte der Patienten, denen ein ICD eingesetzt wird, braucht ihn eigentlich nicht, und fast die Hälfte der Patienten, die ein solches Gerät brauchen würden, bekommt es nicht.“

Die in München vorgestellte Studie zeigt, dass der neue Bluttest einen klaren Hinweis darauf geben kann, welche Herzschwäche-Patienten ein Risiko haben, im Verlauf eines Jahres einen tödlichen Herzstillstand zu erleiden und deshalb vom Defibrillator profitieren. Der Labor-Test identifiziert Veränderungen in der Genexpression des SCN5A-Gens, das bei der Entstehung des plötzlichen Herztods eine Rolle spielt. In der aktuellen Studie, in der das US-Forscherteam den Test an insgesamt 180 Personen einsetzte (135 Herzschwäche-Patienten, 45 Personen ohne Herzinsuffizienz), erwies sich die Prognose des Tests als sehr präzise.

Quelle:
ESC Abstract 503A: Dudley et al., Blood test for sudden death risk

ESC-Medienkontakt für deutschsprachige Medien:
Dr. Birgit Kofler, Roland Bettschart
B&K Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung
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