Was passiert während einer Operation? Und wie sieht es überhaupt in einem OP-Saal aus? Chirurgen und Pflegepersonal der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie hatten einen kompletten Operationssaal aufgebaut und erklärten den wissenshungrigen Besuchern die einzelnen Schritte und Instrumente. Sie konnten sich als Operateure versuchen, eine Schweineleber oder eine Niere „operieren“ und ihr Geschick mit Nadel und Nahtmaterial testen. Mona Krautwald und ihre Mutter Marion ließen sich vom OP-Team um Professor Klempnauer die einzelnen Handgriffe erklären. „Ich habe noch nie eine Niere von innen gesehen. Hier habe ich die Chance, auszuprobieren, ob der OTA-Beruf etwas für mich ist“, erklärte die 14-jährige, die Operationstechnische Assistentin werden möchte, begeistert. „Der Operationssaal ist für die meisten Menschen immer noch ein geheimnisumwitterter Ort. Wir möchten Ängste abbauen, Vertrauen und Transparenz schaffen“, sagte Professor Dr. Jürgen Klempnauer, Direktor der MHH-Klinik für Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie. „Unsere Mitarbeiter stehen täglich mit sehr viel Spaß und Begeisterung im OP. Sie sind stolz, ihre Arbeit heute in der Öffentlichkeit präsentieren zu können“, erklärte er.
4.000 Besucherinnen und Besucher fanden am Sonnabend, 6. November 2010, den Weg in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). An 51 Infoständen und bei fünf Führungen konnten die Menschen beim Tag der offenen Tür Medizin zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen erleben. „Hannovers Forscher sitzen schon lange nicht mehr im Elfenbeinturm. Wir wollen mit unserem Tag der offenen Tür den November der Wissenschaft bereichern und die vielfältigen Seiten der MHH zeigen“, betonte MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann.
Am Infostand der Apotheke konnten Besucher einen Medikamentencheck durchführen lassen und selber einfache Medikamente herstellen. Die Aktion „Saubere Hände“ demonstrierte, wie Krankenhaushygiene funktioniert. Die Klinik für Neurologie klärte über schnelle Hilfe beim Schlaganfall, den Einsatz von Botox unter anderem bei Parkinson und die Behandlung von Multipler Sklerose auf. Um die Behandlung von Parkinson, Schmerzen und Depressionen durch Neuromodulation ging es am Stand der Klinik für Neurochirurgie. Die Zell- und Molekularpathologen erklärten, wie eine tumorgenetische Beratung vor sich geht und die Zahnmediziner zeigten, was Zirkoniumdioxid als innovativer Werkstoff in der zahnärztlichen Prothetik alles kann. Der Stand der HNO-Klinik wurde zum Beratungszentrum zum Thema „Hören“, die Unfallchirurgen zeigten neueste OP-Techniken und die Herzchirurgen klärten darüber auf, unter welchen Voraussetzungen ein Herzpatient einen Aortenklappenersatz ohne große Herz-OP bekommen kann.
Außerdem stellten sich die Studiengänge Human- und Zahnmedizin sowie fünf MHH-Schulen vor: von der Schule für Kranken- und Kinderkrankenpflege bis hin zu den Operationstechnischen Assistenten. Die Patientenuniversität stellte ihr Programm vor und gab den Besuchern bei einem Gesundheitsquiz die Gelegenheit, ihr Wissen gleich zu testen.
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