Neue Leitlinien: Event-Rekorder unterstützen Diagnose bei Ohnmachts-Anfällen

Etwa sechs Prozent aller älteren Menschen erleiden jährlich eine plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit aufgrund eines Kreislaufkollapses („Synkope“). Auf der Herbsttagung 2010 der DGK und der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie wurden jetzt in Nürnberg die neuen Synkopen-Behandlungsrichtlinien der DGK vorgestellt, bei denen implantierbare Ereignis (Event)- oder Loop-Rekorders in der Diagnose eine zunehmend wichtige Rolle spielen. „Der frühe Einsatz eines implantierbaren Ereignis (Event)-Rekorders bei häufig wiederkehrenden oder traumatischen Synkopen unklarer Herkunft ist nun eine auf wissenschaftlichen Studien basierende (1B) Empfehlung“, so Prof. Dr. Andreas Schuchert (Neumünster, Schleswig-Holstein).

Ein Ereignis (Event-)- oder Loop-Rekorder kann bis zu drei Jahre lang ein Dauer-EKG aufzeichnen. Nach jeder Bewusstlosigkeit markieren die Patienten deren Zeitpunkt. Prof. Schuchert: „Die Auswertung der Daten zeigt, ob zur Vermeidung weiterer Kollapse ein Schrittmacher eingesetzt werden sollte und wie dieser programmiert werden muss.“

Synkopen werden durch eine vorübergehende Minderdurchblutung des Gehirns ausgelöst, setzen plötzlich ein, bedeuten einen vorübergehenden Verlust der Kontrolle und hören spontan wieder auf. Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Lässt sich diese jedoch nicht identifizieren, kommt es immer wieder zu Synkopen.

Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Pressestelle in Nürnberg:
Prof. Eckart Fleck (Pressesprecher der DGK), Roland Bettschart (B&K):
Tel.: 0911 / 8606 – 4648;
Christiane Limberg (Pressereferentin der DGK): Tel.: 0911 / 8606 – 6940

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute rund 7500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
(idw, 10/2010)

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