Neue Infektionskrankheiten. Das neue Corona-Virus und seine rasante Verbreitung rund um den Globus sorgt weltweit für Aufregung und fordert Medizin, Wissenschaft, Politik und Gesundheitswesen heraus. Aber Covid-19 ist bei weitem nicht die einzige infektionsmedizinische Herausforderung, der sich die Gesellschaft durch Klimawandel und Globalisierung gegenüber sieht. Diese haben dazu beigetragen, dass sich in den vergangenen Jahren Stechmückenarten, wie die Asiatische Tigermücke oder die Japanische Buschmücke, massiv ausgebreitet und zuletzt auch in Deutschland angesiedelt haben. Stechmücken und andere Insekten spielen aber eine wichtige Rolle als Überträger von Krankheitserregern und so sind tropische Infektionen, wie das Chikungunya- oder das Dengue-Fieber, nun auch in Europa aufgetreten. In Deutschland wurde ein massives Vogelsterben durch das Usutu-Virus und erstmals auch Infektionen beim Menschen durch den Hundehautwurm Dirofilaria repens und das West-Nil-Virus registriert. Aufgrund aktueller Laborexperimente und neuer Klimasimulationen muss mit weiteren Infektionen gerechnet werden.
(In seinem Vortrag behandelt Egbert Tannich nicht das neue Corona-Virus, steht aber im Anschluss für Fragen aus dem Publikum auch zu diesem Thema zur Verfügung.)
Der Vortragende:
Prof. Dr. Egbert Tannich ist Vorstandsvorsitzender des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg, einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Leiter des Nationalen Referenzzentrums für tropische Infektionserreger sowie Professor am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Termin: Donnerstag, 5. März 2020, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Urania Berlin e. V., An der Urania 17, 10787 Berlin
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
In der Vortragsreihe „Leibniz-Lektionen“ präsentiert die Leibniz-Gemeinschaft in Kooperation mit der Urania Berlin eine Auswahl aktueller Forschungsergebnisse aus ihren Mitgliedsinstituten.
Leibniz-Gemeinschaft:
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
Mobil: 0174 / 310 81 74
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 20.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
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