Erkrankungen psychischer Natur können sich auf viele Arten äußern. Dazu gehört auch Schizophrenie – eine Störung die im unbehandelten Zustand zu einem ernsthaften Problem werden kann. Ein rechtzeitiges Erkennen sowie eine umgehende Therapie sind somit entscheidende Faktoren. Anhand neuer Entwicklungen und Forschungen in der jüngsten Vergangenheit sind in puncto Heilung neue Perspektiven entstanden.
Was ist Schizophrenie?
Die typischen Charakteristiken von Schizophrenie gehen mit Verlusten des Realitätsbewusstseins einher. Aber auch soziale Kontakte werden größtenteils gemieden – damit verbundene Freudlosigkeit und mangelnder Antrieb sind mögliche Ursachen. Der Status einer “endogenen Störung” macht Schizophrenie zu einem schwierigen Krankheitsbild. Daraus ist nämlich abzuleiten, dass keine äußeren bzw. körperlichen Beschwerden ein Warnsignal darstellen. Die Störung tritt hauptsächlich von Innen auf.
Lumateperone soll Patienten mit Schizophrenie helfen
Ein neuartiger Wirkstoff aus den USA soll Patienten jedoch dabei helfen, die Belastungen besser in den Griff zu bekommen. Anders als bei bisherigen Medikationen, ist Lumateperone aufgrund seiner vielseitigen Wirkungen im Gehirn deutlich vielversprechender. Der bereits in den USA zugelassene Wirkstoff funktioniert in Form eines Wiederaufnahmehemmers bzw. Agonist für Dopamin und Serotonin.
Einer Studie zufolge konnte die Einnahme über einen Zeitraum von 28 Tagen signifikante Erfolge bewirken. Positive und negative Symptome der Schizophrenie traten weniger häufig und intensiv auf – ebenso verbesserte sich das klinische Gesamtbild der Probanden. Schwere Nebenwirkungen blieben aus. Allerdings wurden Müdigkeit und Benommenheit in ausgewählten Fällen dokumentiert.
Auch Evenamid gibt Hoffnung auf neue Perspektiven
In Italien wird ebenfalls an einem Wirkstoff gearbeitet, welcher Begleiterscheinungen der Schizophrenie in Schach halten soll. Die Substanz wird oral eingenommen und blockiert die Freisetzung des Neurotransmitters Glutamat. Abgesehen von Schizophrenie sollen damit auch andere Krankheiten des zentralen Nervensystems behandeltwerden. Vor allem in Ergänzung mit anderen Psychotika-Medikamenten soll Evenamid nachhaltige Wirkung zeigen.
In Zusammenhang mit diesem Wirkstoff waren Forscher allerdings auch vielen Ungereimtheiten ausgesetzt. Aufgrund verschiedener Bedenken forderte die amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel zusätzliche Kurzzeitstudien an, um schwerwiegende Folgeerscheinungen auszuschließen. Bisherige Forschungen zeigten vielversprechende Ergebnisse – bis bzw. ob das Medikament zur Behandlung von Schizophrenie zugelassen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Cannabidiol als geheime Alternative
In Zusammenhang mit jüngsten Entwicklungen wird auch der aus Hanf gewonnen Wirkstoff CBD als mögliche Behandlung für Schizophrenie gehandelt. Eine antipsychotische Wirkung wurde bereits festgestellt – dies lieferte den Anlass, betroffene Personen diese Substanz zu verabreichen. Einige Untersuchungen konnten in diesem Zusammenhang bereits optimistische Aussichten prognositizeren.
Die Universitäten in Hamburg und Köln führten beispielsweise eine Studie in Bezug auf die wichtige graue Substanz des Gehirns durch. Die Ergebnisse bestätigten, dass mit CBD behandelte Schizophrenie-Patienten diesbezüglich eine höhere Dichte aufweisen konnten – außerdem zeigten sie geringere kognitive Beeinträchtigungen. Eine Behandlung im Falle akuter Schizophrenie liegt somit im Bereich des Möglichen.
Wie zielführend der regelmäßige Einsatz von CBD-Kapseln, Ölen und ähnlichen Produkten tatsächlich ist, müssen wohl weitere Studien herausfinden. Im Rahmen einer anderen Forschungsrunde konnten beispielsweise keine Unterschiede zwischen Cannabidiol- und Placebo-Probanden ausgemacht werden. Eine eindeutige Aussage diesbezüglich steht somit noch aus.
Reagila stellt ebenfalls eine Option dar
Das Neuroleptikum Reagila fand bereits im Jahr 2018 seinen Weg in deutsche Apotheken. Der beinhaltete Wirkstoff Cariprazin soll in Bezug auf die Negativsymptomaik deutlich effektiver sein als andere Neuroleptika.
Die mögliche Wirksamkeit konnte bereits in Form einer Studie bestimmt werden. Bereits nach 14 Wochen regelmäßiger Einnahme wurden Verbesserungen bei negativen Symptomen festgestellt. Die einmalig empfohlene Dosis liegt zwischen 1,5 und 6 Milligramm.