Nationale Kohorte – in Neustrelitz ist das erste Tausend voll

Anja Annutsch musste nicht lange überzeugt werden, als sie ihre Einladung erhielt. Durch die Medien hatte die 43-Jährige bereits über die bundesweite Gesundheitsstudie erfahren. Ihre Chefin wollte das Projekt ebenfalls unterstützen und hat die 1.000. Studienteilnehmerin für die Untersuchungszeit von der Arbeit freigestellt. „Das Team in Neustrelitz arbeitet sehr professionell und ermöglicht dadurch einen weitestgehend reibungslosen Ablauf für die Studienteilnehmenden“, sagte Prof. Henry Völzke. „Ein großes Dankeschön geht natürlich an die Teilnehmer, aber wie in dem Fall von Anja Annutsch auch an die Unternehmer und Arbeitgeber, die uns mit den Arbeitszeitfreistellungen sehr unterstützen. Die Untersuchungen dauern ja immerhin etwa drei bis sechs Stunden.“

Der Greifswalder Mediziner bewertete den bisherigen Verlauf der Nationalen Kohorte als äußerst erfolgreich. „Die Studie läuft sehr gut und wird von den meisten Studienteilnehmenden als positiv bewertet“, zog Völzke eine Zwischenbilanz. Carsten Jenning und Marco Ziesemer, die beiden Leiter der Neubrandenburger und Neustrelitzer Untersuchungszentren berichten: „Die Resonanz bei den über 50-Jährigen ist gut, bei den 20- bis 40-jährigen wünschen wir uns noch mehr Teilnehmende.“ Sie machten darauf aufmerksam, dass jederzeit auch die Möglichkeit besteht, die Untersuchungen in Neubrandenburg durchzuführen, wenn das Zentrum für die Teilnehmer besser zu erreichen ist. Die Neubrandenburger im zweiten Untersuchungszentrum des Landes sind etwas später gestartet und haben bisher knapp 600 Frauen und Männer untersucht. Zufällig ausgewählte Studienteilnehmende in und um Neustrelitz haben noch bis Anfang 2016 die Möglichkeit, sich in der Residenzstadt untersuchen zu lassen.

Die NAKO (www.nationale-kohorte.de) untersucht in den nächsten zehn Jahren bundesweit 200.000 Bürger zwischen 20 und 69 Jahren in 18 Studienzentren. Ziel ist es, Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung der typischen Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Krebs, Demenz, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern. Um die Zusammenhänge zwischen der Entstehung dieser Krankheiten und dem Lebensstil der Betroffenen besser zu verstehen, werden neben medizinischen Untersuchungen auch umfangreiche Befragungen zu Lebensgewohnheiten, wie Ernährung, körperlichen Fitness, Arbeitssituation und sozialem Umfeld der Teilnehmenden, durchgeführt. Im Verlauf der nächsten vier Jahre werden in der Region Mecklenburgische Seenplatte insgesamt 20.000 Bürger untersucht. Eine Teilnahme an der Studie ist jedoch aufgrund der Repräsentativität nur auf Einladung möglich.

Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Community Medicine
Studienleiter: Prof. Dr. med. Henry Völzke
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