Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis (Nagelpsoriasis) genannt, ist eine Autoimmunerkrankung des Körpers. Das bedeutet, der Körper arbeitet gegen sich selbst. Die chronisch-entzündliche Krankheit ist nicht ansteckend und wird häufig vererbt.
Bei Psoriasis-Patienten erneuert sich die oberste Hautschicht siebenmal schneller als bei Gesunden, weshalb es zu einer Anhäufung der Hautzellen und somit zur charakteristischen, silbrig-glänzenden und juckenden Schuppung der Haut kommt. Im weiteren Verlauf kann sich eine Psoriasis-Arthritis ausbilden und das führt zu Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken.
Die Erkrankung ist für Betroffene sehr belastend und bei etwa 30% der Patienten werden zusätzlich die Nägel befallen.
Entstehung und Symptome von Nagelpsoriasis
Unsere Nägel bestehen aus mehreren Hornzellschichten, die die Keratinplatte bilden. Patienten, die unter Nagelpsoriasis leiden, haben eine Ablagerung und Anhäufung von Hautzellen unter ihrer Nagelplatte und so kommt es zu einer Verdickung und Verformung der Nägel.
Einerseits ist das äußerliche Erscheinungsbild eine psychische Belastung, andererseits aber auch die Schmerzen, die die Erkrankung mit sich bringt. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Schuppenflechte an den Nägeln häufiger an den Fingern, als an den Zehen vorkommt.
Auslösende Faktoren für Schuppenflechte:
- Hautreizungen durch Verletzung, Reibung, Druck, Sonne
- Stress
- Hormonungleichgewicht (Schwangerschaft, Wechseljahre)
- Medikamenteneinnahme (Bluthochdruck)
- Bakterielle Infektion
- Immunschwäche
Es gibt unterschiedliche Arten und Erscheinungsbilder von Nagelpsoriasis. Zu den Symptomen gehören neben einer fleckenförmigen, weißen Veränderung (Leukonychie) oder der stecknadelkopfgroßen Einziehungen (Tüpfelnägel), die Fehlbildung der Nagelplatte (Dystrophie), sowie Splitterblutungen und bräunliche Verfärbungen (Ölflecken). Oft kommt es zur Deformation und Abhebung des Nagels und es entstehen Krümelnägel, bei denen die Nagelplatte vollkommen zerstört ist.
Nagelpsoriasis von Nagelpilz unterscheiden
Dadurch, dass die Anfangsstadien der Krankheiten Nagelpilz und Nagelpsoriasis so ähnlich sind (Weißfärbung und Verdickung der Nägel), werden die Krankheiten oft miteinander verwechselt. Ein Arzt kann Abhilfe schaffen und die richtige Erkrankung diagnostizieren.
Unterschiede zwischen Nagelpilz und Nagelpsoriasis:
Beim Nagelpilz handelt es sich um eine Erkrankung, die von einem Erreger ausgelöst wird. Sie ist sehr ansteckend und der Zustand des betroffenen Nagels verschlechtert sich langsam.
Bei Nagelpsoriasis gibt es keinen Erreger, der die Erkrankung auslöst. Hier handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung. Sie ist nicht ansteckend und es kommt zu einer raschen Verschlechterung des Zustandes der Nägel, sobald sie befallen sind.
Das Tückische hierbei ist, dass beide Krankheiten gleichzeitig auftreten können! Daher ist es sehr wichtig, sich so bald wie möglich eine Diagnose vom Arzt zu holen, damit mit der richtigen Behandlung begonnen werden kann.
Behandlung von Schuppenflechte an den Nägeln
Bei der Behandlung von Nagelpsoriasis kommen verschiedene Therapieformen in Frage. Der Arzt entscheidet nach Art und Schwere der Erkrankung, welche die beste Therapie ist.
Äußerliche Behandlung:
Bei leichteren Verläufen der Erkrankung ist die äußerliche Behandlung sinnvoll. Es gibt sowohl verschreibungsfreie als auch verschreibungspflichtige Präparate. Verschreibungsfrei bedeutet, das Medikament ist ohne Rezept in der Apotheke erhältlich, wobei verschreibungspflichtige Arzneimittel nur mit Rezept vom Arzt erhältlich sind.
Zu den freiverkäuflichen Medikamenten gehört ein Harnstofflack, der durch die Harnstoff-Konzentration hornlösend wirkt und so den Nagel glättet. Eine weitere Alternative ist ein Nagellack mit Hydroxypropylchitosan, Kieselsäure und Schwefel, der ebenfalls glättend aber auch stabilisierend und remineralisierend wirkt.
Verschreibungspflichtige Präparate sind Cremes oder Lösungen zum Auftragen, die beispielsweise Cortison enthalten.
Innerliche Behandlung:
Die innerliche Behandlung wird bei schwereren Verläufen herangezogen. Dabei gibt es Tabletten zum Einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken und so die Reaktion des Körpers gegen sich selbst verhindern (z.B. Ciclosporin A).
Auch die neuartigen Biologika werden für die Psoriasis-Therapie eingesetzt. Die Antikörpertherapie ist sehr wirksam, aber auch sehr teuer (z.B. Infliximab).
Bestrahlung:
PUVA bedeutet Psoralen mit UV-A und ist die Photochemotherapie, die bei Nagelpsoriasis eingesetzt wird. Die Behandlung findet mit dem langwelligen UV Licht statt und wird in Kombination mit Psoralen-Tabletten oder -Creme angewendet. Psoralen ist eine natürliche, pflanzliche Verbindung und macht die betroffenen Stellen lichtempfindlicher.
Leider birgt diese Therapieart auch Nebenwirkungen, da sie das Hautkrebsrisiko erhöht. Daher führt der Arzt vor einer Behandlung eine Nutzen-Risiko-Analyse durch. Neben dem UV Licht gibt es für mildere Verläufe auch das UV-freie LED-Licht. Es soll entzündungs- und wachstumshemmend sein und so die Anhäufung der Hautzellen verhindern.