Nachwuchswissenschaftler mit SEED-Stipendien des KKNMS ausgezeichnet

„Die Stipendiaten überzeugen durch relevante Fragestellungen und forschen in ausgewiesenen Arbeitsgruppen“, erklärt Prof. Dr. Heinz Wiendl, stellvertretender Sprecher des KKNMS. Eine Besonderheit des SEED-Programms: Die Stipendiaten werden für sechs Monate von der Routineversorgung freigestellt. „Wir ermöglichen es dem wissenschaftlichen Nachwuchs, sich für ein halbes Jahr ganz auf die Forschung zu konzentrieren. Die Förderung der jungen Kollegen ist uns ein besonderes Anliegen, denn sie sind die Zukunft der MS-Forschung“, so Prof. Dr. Heinz Wiendl weiter.

Die geförderten Projekte decken unterschiedliche Gebiete der MS-Forschung ab: So will Sarah Laurent in ihrem Projekt „sBCMA and sTACI as biomarkers in multiple sclerosis” die Suche nach möglichen Markern für Krankheitsaktivität bzw. Therapieansprechen vorantreiben. Das Forschungsvorhaben basiert auf zwei kürzlich veröffentlichten Studien ihrer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Edgar Meinl, die abnormal erhöhte Level der löslichen Rezeptoren sBCMA und sTACI im Liquor von MS-Patienten identifizierten. Laurent will nun analysieren, wie diese Messgrößen als prognostische Biomarker für den klinischen Krankheitsverlauf und die MRT- Aktivität bei Patienten mit MS dienen können.

Dr. Benjamin Knier von der TU München befasst sich in seinem Projekt „Mechanisms of retinal inner nuclear layer plasticity during CNS autoimmunity“ mit den pathophysiologischen Mechanismen der Netzhautplastizität bei Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems. Er will den Zusammenhang zwischen immunmodulatorischer Therapie, dem Volumen verschiedener Netzhautschichten und Liquormarkern untersuchen. Die Analyse der Netzhautschichtvolumina mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) könnte eine Bewertung des Therapieerfolgs ermöglichen.

Das SEED-Programm richtet sich an Nachwuchswissenschaftler unter 32 Jahren, die sich in der ärztlichen Ausbildung befinden. Pro Projekt erhalten sie bis zu 32.000,- €, das KKNMS übernimmt jedoch höchstens 75% des Gesamtbudgets, die restlichen 25% trägt der Arbeitgeber der Stipendiaten.

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