Nachwuchsforscher*innen laden zum „Tag der offenen Wissenschaft“

Unter dem Motto „Open Science − Offene Wissenschaft“ erfahren insbesondere Studierende, Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen Vor- und Nachteile des aktuellen Wissenschaftstrends und erhalten wertvolle Praxistipps, zum Beispiel für die eigene Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit. Ein weiteres Highlight: Der internationale Open-Science-Pionier Jon Tennant vermittelt in seinem Vortrag ganz persönliche Einblicke und Erfahrungswerte einer Wissenschaftsbewegung am Puls der Zeit.

Mit dem Konzept einer „Offenen Wissenschaft“ entdecken immer mehr angehende oder aktive Akademiker und Akademikerinnen eine Arbeitsweise für sich, die in der Mathematik, Physik oder Psychologie schon längst verbreitet ist. Das Grundprinzip ist einfach und knüpft an den Erfolg von Wissensplattformen wie Wikipedia an: der öffentliche und kostenfreie Zugang. Denn was viele nicht wissen: Bei der Literaturrecherche zu einem Fachthema fallen für den Lesezugang zu wissenschaftlichen Artikeln in der Regel sehr hohe Lizenzgebühren an – Geld, dass der Forschungsnachwuchs häufig nicht zur Verfügung hat. „Das lassen sich die wissenschaftlichen Verlage und Portale, die Veröffentlichungen bereitstellen, teuer bezahlen“, sagt Dr. Claus Dalchow, unter dessen Verantwortung diese Lizenzen am ZALF verwaltet werden. „Das benachteiligt die Teile der wissenschaftlichen Community, die sich zum Beispiel aus finanziellen Gründen keine solchen Zugänge leisten können – und schafft so unnötige Barrieren für Fortschritt und Innovation.“ Das ZALF unterstützt daher die Open-Science-Community und stellt beispielsweise mit seiner Online-Plattform „Open Research Data“ Forschungsdaten frei zugänglich zur Verfügung.

Neben der Theorie ist aber auch die Wissenschaftspraxis aus der Agrarlandschaftsforschung des ZALF fester Bestandteil des bunten Wissenschaftstages: Statt langatmigen Vorlesungen laden mit einem Science Slam, einem Posterwettbewerb sowie Elevator Pitches moderne Formen der Wissensvermittlung zum wissenschaftlichen Austausch und zur offenen Diskussion ein. Am Nachmittag beschwören die Organisatoren dann die vier Grundelemente und laden zur ZALF-Entdeckungstour ein: Luftig wird es im Windkanal, wo Fragestellungen zur Winderosion untersucht werden können. Im Strömungskanal werden Wasserflüsse und deren Wirkungen sichtbar gemacht. Unter welchen Bedingungen der Boden bei einer möglichst schonenden Nutzung hohe Erträge liefert, erfahren die Besucher auf den Versuchsfeldern des ZALF. Feurig wird es dann am Grillbuffet, wo sich ein sicherlich spannender Exkurs in die Welt der offenen Wissenschaft am ZALF dem Ende neigt. Mit „Open Science“ tritt ein vielversprechender Trend in der Wissenschaftspraxis seinen Siegeszug wohl erst an – die Agrarlandschaftsforscher in Müncheberg sind jedenfalls von Beginn an dabei.

Die kostenfreie Veranstaltung beginnt am 23. Juni um 9:30 Uhr und findet in englischer Sprache statt.

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