Myasthenia Gravis, eine Autoimmunerkrankung, kann Betroffene vor Hürden und Veränderungen stellen – gleichermaßen gilt sie aber generell als gut behandelbar. Patienten, bei denen die schwere Muskelschwäche diagnostiziert wurde, können durch medikamentös eingestellte Therapien, operative Verfahren und Anpassungen im Alltag häufig deutliche Verbesserungen bezüglich ihrer Symptomatik erzielen – natürlich stets nur nach individueller Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Diagnose Myasthenia Gravis: Wie geht es nun weiter?
Vielmals macht sich Myasthenia Gravis zunächst an den Augen bemerkbar: Betroffene klagen über Doppelbilder und hängende Augenlider, im weiteren Krankheitsverlauf zeigt sich die Muskelschwäche dann deutlicher am primären Muskelapparat – allen voran bei Belastungen. Die Symptomatik nimmt mit steigender körperlicher Belastung zu, weshalb Betroffene die Symptome ihrer Erkrankung am Abend häufig deutlicher als in den Morgenstunden spüren. Weitere Ausprägungen von Myasthenia Gravis, die dann auch auf den Sprech- und Schluckapparat übergreifen, sind denkbar, statistisch aber selten.
Zwangsläufig notwendig sind ein individuelles Behandlungskonzept sowie die regelmäßige Beobachtung des Krankheitsverlaufes. Myasthenia Gravis kann relativ schnell eskalieren und schlimmstenfalls bereits über wenige Wochen zur ernsthaften gesundheitlichen Bedrohung avancieren. Gleichermaßen sind auch Ruhephasen der Krankheit möglich: Dann sind Patienten mitunter über mehrere Wochen oder gar Monate weitgehend symptomfrei, bevor es zum nächsten, intensiven Schub kommt. Anpassungen des Alltags sind, abseits konventioneller Therapien, in den meisten Fällen empfehlenswert – allen voran, um die Muskelpartien durch Beanspruchung weiterhin fit zu halten.
Mit Myasthenia Gravis mehr Lebensqualität erlangen
Therapierbar ist Myasthenia Gravis durch verschiedene medikamentöse Therapien, so zum Beispiel solchen die den Abbau von Acetylcholin reduzieren, das körpereigene Abwehrsystem hemmen oder Entzündungsprozesse lindern. Neben spezialisierten Myasthenia Gravis Medikamenten sehen die Therapierichtlinien beispielsweise auch Behandlungen mit Wirkstoffen wie Kortison/Prednisolon vor. Eine operative Entfernung der Thymusdrüse, die häufig der Verursacher von Myasthenia Gravis ist, kann bestenfalls sogar zur vollständigen Heilung führen.
Ebenfalls sehr empfehlenswert sind feste Routinen im Alltag, die den Körper und seine Muskulatur beanspruchen. Eine auf das Krankheitsbild abgestimmte Physiotherapie hilft Patienten, die geschwächten Muskeln zu fordern, ohne sie zu überfordern. Selbiges gilt für andere Sportarten. Zu berücksichtigen ist dahingehend, dass Myasthenia Gravis nicht „weg trainiert“ werden kann. Sportliche Betätigung zielt folglich ausschließlich darauf ab, die Muskulatur behutsam und in einem sinnvollen Maß zu beanspruchen. Übungen aus dem Kraftsport können dazu ergänzend genutzt werden, normalerweise eignen sich für Myasthenia Gravis Patienten aber eher leichtere Gewichtsübungen oder solche mit dem Eigenkörpergewicht. Schwimmen und Nordic Walking gelten als sehr empfehlenswert, zumal die genutzten Stöcke beim Nordic Walking weitere Sicherheit und zusätzlichen Halt spenden.
Insbesondere sportliche Betätigung in Eigenregie, also abseits von Physiotherapiepraxen, sollte zuvor detailliert mit dem behandelnden Mediziner besprochen werden. Ob diese empfehlenswert ist und falls ja, welche Sportarten genau, hängt unter anderem vom Fortschritt der Erkrankung sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen ab. Generell empfiehlt sich zudem eine Normalisierung des eigenen Körpergewichts: So haben die geschwächten Muskeln weniger zu tragen, was zugleich die Symptome lindert. Eine Ernährungsumstellung ist für Myasthenia Gravis Betroffene ebenfalls sinnvoll, mehr noch sogar, wenn diese aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums nur noch wenig Sport betreiben können oder dürfen.
Sich selbst adäquat auf Myasthenia Gravis einstellen und anpassen Gezielte physiotherapeutische Übungen, moderates Kraft-Ausdauer-Training und eine Normalisierung des Körpergewichts, gegebenenfalls durch eine Ernährungsumstellung: Alles zusammen kann die empfunden Symptome bei Myasthenia Gravis Betroffenen lindern und prognostisch dem Krankheitsverlauf zuträglich sein. Das letzte Wort dahingehend sollte aber stets der behandelnde Mediziner haben