Von unserem dtd-Korrespondenten Helmut Potocnik
(dtd). „Würden Sie mit Brille heiraten?“: Dieser Frage ging kürzlich eine Online-Studie des Web-Portals Traumhochzeiten.com nach. Der Teilnehmer entschieden sich dabei klar für ihre Sehhilfe: Rund 80 Prozent der befragten Brillenträger werden diese auch vor dem Altar tragen. Nur 20 Prozent stürzen sich sozusagen blindlings in die Ehe oder steigen während der Zeremonie auf Kontaktlinsen um.
Doch für alle anderen gilt: Brille ist schön! Das zeigen auch Promis immer öfter vor. Etwa der bekannte deutsche Schauspieler Jürgen Prochnow. Der bekennende und begeisterte Brillenträger schlüpfte für den Brillenhersteller Eschenbach sogar in die für ihn ungewohnte Rolle des Modells. Wichtige Aufklärungsarbeit leistet auch das deutsche Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS), wenn es prominente Menschen wegen ihres unkomplizierten und sympathischen Umgangs mit der Sehhilfe zum „Brillenträger des Jahres“ kürt.
Prominente hören jetzt besser!
Die Brille ist zum Stylingelement geworden und als solches weitgehend anerkannt in der Bevölkerung. Ganz so weit ist man in Sachen Hörgerät noch nicht. Aber auch hier ist die Akzeptanz heute deutlich höher als noch vor einigen Jahren. Dazu beitragen hat wie beim guten Sehen das Hörhilfe-Outing von Prominenten. Der große deutsche Schauspieler Mario Adorf etwa steht ganz offen zu seinem Hörgerät und ist damit in guter Gesellschaft: Auch das Topmodel Andrew Lucchesi beweist, dass Hörsysteme tolles Aussehen keinesfalls beeinträchtigen. Die Widex-Systeme, die beide verwenden, sind so unauffällig, dass sie sogar vor der Kamera getragen werden können.
Sieht gut aus: neue Formen und Farben für das Ohr
Zu mehr Akzeptanz trägt außerdem bei, dass Hörgeräte heute oft nicht mehr nach Hörgeräten aussehen. Die einheitlich fleischfarbigen und meist recht großen Geräte früherer Generationen haben ausgedient. Ein Hörsystem erinnert heute eher an einen kleinen Musikspieler oder an ein Schmuckstück.
Besonders die winzigen Mini-Systeme, die hinter dem Ohr getragen werden, wirken Dank peppiger Farben heute wie ein bewusst getragenes Accessoire. Etwas, mit dem gerade Frauen sich selbstbewusst zeigen. Wer mag, kann sich heute beim Besser-Hören sogar mit winzigen Glitzersteinen schmücken oder sich etwas Witziges einfallen lassen: Manche Träger machen aus ihrem Gerät eine persönliche Corporate Identity. Kreative Akustiker unterstützen sie dabei, indem sie ihnen bei den Ohrstücken die freie Wahl bieten, was Form, Farbe und Material angeht.
Auch mehrere Farben gemischt sind möglich oder lustige Bauformen. Selbst winzige Modelle in Form von Figuren oder Blumen dürfen heute hinter das Ohr, ohne dass die Klangqualität beeinträchtigt wäre. Das kann richtig schrill aussehen: zum Beispiel dann, wenn das Gerät zur ausgehtauglichen Mini-Palme oder zu einem Stern stilisiert wird und keck hinter dem Ohr hervorschaut. Auch für ältere Semester gibt es schöne Lösungen: Etwa silberfarbene Modelle, die wunderbar zu Menschen mit grauen Schläfen passen.
Wer braucht denn das?
Wenn es um Brillen und Hörgeräte geht, ist nicht nur das Angebot, sondern auch die Nachfrage größer geworden. Deutschland trägt Brille und Hörhilfe. Das verraten die aktuellen Zahlen des Kuratoriums Gutes Sehen. Demnach verwenden heute mehr als 60 Prozent der Deutschen eine Sehhilfe. Vor 50 Jahren waren es nur etwas über 40 Prozent, die Probleme mit der Fern- oder Nahsicht hatten. Auch die Hörhilfen legen Jahr für Jahr zu: Etwa zweieinhalb Millionen Bundesbürger tragen laut Sozialverband VdK Deutschland ein Hörgerät, Tendenz steigend! Brauchen würden eine Hörhilfe laut VdK noch weit mehr: Rund zehn Millionen Deutsche hören zwar schlecht, verzichten aber dennoch auf ein Hörsystem.
Die Brille entwickelt sich weiter
(dtd). Neuartige Brillengläser können jetzt mehr. Sie berücksichtigen nicht nur typische Augenfehler wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, sondern auch das individuelle Profil des Auges, das so einmalig wie der persönliche „Fingerabdruck“ eines Menschen ist. Grundlage dafür ist die Analyse der Augen mit einem speziellen Messgerät von Carl Zeiss Vision auf Basis der sogenannten Wellenfront-Technologie. Auf Basis dieser Messergebnisse wird das Brillenglas mit einer Genauigkeit von Hunderstel-Dioptrien berechnet und produziert – 25-mal präziser als bisher (Details unter www.besser-sehen.zeiss.de). Das Ergebnis macht sich besonders nachts positiv bemerkbar, bei geöffneter Pupille und irritierenden Lichteinflüssen.
Sonnenbrillen bieten jetzt Rundum-Schutz!
(dtd). Sonnenbrillen sind heute mehr als nur schick! Gute Schutzgläser, wie sie beispielsweise die Brillen von Maui Jim besitzen, reflektieren das grelle Licht und blocken die gefährlichen UV-A- und UV-B-Strahlen ab, sodass Linse und Netzhaut geschützt sind. Zusätzlich kann jetzt auch das von oben einfallende und das von unten reflektierte Licht gefiltert werden (Infos unter www.mauijim.com).
Hörsysteme: immer kleiner, immer leistungsstärker
(dtd). Es wurde als kleinstes Design-Hörsystem der Welt konzipiert: Widex Passion440 erhielt dafür den internationalen Designpreis „red dot“. Das Besondere an diesem System: Der Lautsprecher (Hörer) ist ausgelagert und befindet sich direkt im Gehörgang. Über eine transparente, unauffällige Zuleitung ist dieser mit dem Hörgerätegehäuse verbunden. Leise, aber auch sehr laute Töne werden damit harmonisch und in Hi-Fi-Qualität wiedergegeben. Ein weiteres Modell dieses Herstellers macht jetzt sogar räumliches Hören möglich Dank 3D Schallanalyse und drahtloser Verbindung zwischen den beiden Hörgeräten (Details unter www.widex-hoergeraete.de).
Hightech im Ohr macht hohe Töne hörbar
(dtd). Eine Innovation des Schweizer Hörgeräteherstellers Phonak (www.phonak.com) macht erstmals viele hohe Töne wieder wahrnehmbar und verständlich. Um das zu erreicen, werden die entsprechenden Signale komprimiert und in einen tieferen, vom Träger des Geräts hörbaren Frequenzbereich verschoben. Die kleinen Systeme sind mit Chips ausgestattet, die einem Computer in Sachen Rechenkraft in nichts nachstehen. Auf diese Weise kann das „Elektronik-Ohr“ einen sehr natürlichen Höreindruck vermitteln. Trotz ihrer Leistungsstärke sind diese Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme mittlerweile so klein, dass sie meist fast völlig hinter der Ohrmuschel verschwinden.
Neu: das unsichtbare Hörgerät
(dtd). Herkömmliche Hörsysteme sind nicht immer eine Lösung: etwa dann, wenn Menschen beruflich mit Staub oder Nässe zu tun haben, was die kleinen Hightech-Systeme aus dem Takt bringen kann. Für sie gibt es jetzt eine Lösung: ein implantierbares Hörgerät! Das System „Carina“ arbeitet mit einem winzigen Mikrofon, das unter der Haut den Schall erfasst, in elektrische Signale verarbeitet und als Höreindruck ins Mittelohr überträgt. Bei einem operativen Eingriff wird das System unsichtbar unter die Haut eingepflanzt. Nach wenigen Wochen nimmt das „künstliche Ohr“ erstmals seine Arbeit auf. Unter www.unsichtbares-hoersystem.de gibt es weitere Informationen.