Moderne Hörgeräte: Die kleinen Alleskönner für besseres Hören

 Ein Verlust des Hörvermögens kann viele Ursachen haben. Sowohl Erkrankungen des Hörorgans als auch zunehmendes Alter haben oft zur Folge, dass sich das Hörvermögen vermindert. Für den Betroffenen zieht das oft schwerwiegende Konsequenzen nach sich. Er kann sich an Unterhaltungen nur noch schwer beteiligen und auch das Zurechtfinden im Alltag ist beeinträchtigt.

So ist es verständlich, dass die Menschen seit Jahrhunderten bestrebt sind, Hilfsmittel zu finden, die ihnen helfen, besser zu hören. Seit im siebzehnten Jahrhundert die ersten Hörrohre in Gebrauch kamen, die natürlich nur in sehr limitierter Weise zum besseren Hören beitragen konnten, haben moderne Hörgeräte eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Heute ist es möglich, den Hörverlust weitgehend auszugleichen und auch bis in das hohe Alter hinein perfekt zu hören. Waren die analogen Hörgeräte, die in den achtziger Jahren auf den Markt kamen, noch recht groß, so sind die digitalen Geräte, die in den letzten zehn Jahre entwickelt wurden, heute so klein, dass ein Hörgerät fast unsichtbar bleibt. Es gibt Hörsysteme, die hinter dem Ohr getragen werden und dabei fast völlig von der Ohrmuschel bedeckt werden.

Digital löst analog ab

Bei der neusten Entwicklung im Bereich der Hörgeräte findet moderne Chip-Technologie Einsatz, die es möglich macht, sowohl Raumgeräusche, als auch individuelles Sprechen klar zu verstehen. Dazu tragen Millionen von Transistoren bei, die sekundenschnelle Berechnungen anstellen können und auf diese Weise ein perfektes Klangerlebnis schaffen. Die Hörgeräte gleichen kleinen Computern, die Geräusche analysieren und so wiedergeben, dass sie natürlich wahrgenommen werden. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Audiotaten zwischen den Hörsystemen beider Ohren auszutauschen und auf diese Weise einen Klang zu erzeugen, der dem natürlichen Hören so weit wie möglich entspricht.

Reduktion von Hintergrundgeräuschen

Mit den Verbesserungen der Hörgeräte sind die Benutzer nun auch wieder in der Lage, hohe Töne zu vernehmen. Dazu werden die Audiosignale komprimiert und dann in einen tieferen Frequenzbereich verlagert, der vom Gerät verarbeitet werden kann.
Besonders wichtig für den Träger von Hörgeräten ist es heute auch, dass man selbst in einem Raum voller Hintergrundgeräusche einer Unterhaltung perfekt folgen kann. Dazu wurde ein besonderes Sprachverständlichkeitssystem entwickelt, das Sprache von Hintergrundgeräuschen isoliert und deutlich in den Vordergrund rückt.

Schwerhörigkeit und Tinnitus

Schwerhörigkeit geht oft mit Tinnitus Hand in Hand. Die unangenehmen Geräusche, die man bei dieser Kondition im Ohr vernimmt, können mit einigen Hörgeräten nun auch therapiert werden. Bei dem Gebrauch dieser Hörgeräte verschwindet der Tinnitus bei vielen Patienten vollständig oder wird zumindest erheblich verbessert.

Hörgeräte und Smartphones arbeiten Hand-in-Hand

Zusätzlich wird auch die Bedienung der modernen Hörgeräte ständig verbessert, so dass es Patienten heute möglich ist, selbst sehr einfach den höchsten Nutzen aus ihren Hörgeräten zu ziehen. Bei einigen Marken kann man sogar auf Apps für das Smart Phone zurückgreifen, so dass die Einstellungen des Hörgerätes ganz einfach über das Handy erfolgen können.

Die erheblichen Verbesserungen, die in diesem Sektor in den letzten Jahren erzielt werden konnten, machen es heute für jeden Patienten mit Hörbeschwerden möglich, ein entsprechendes Gerät zu verwenden und auch leicht bedienen zu können.
Deshalb ist auch Patienten mit leichten oder mittleren Hörschäden dazu zu raten, sich für ein Hörgerät zu entscheiden. Nicht nur erleben sie ein erfüllteres soziales Leben, sondern versetzen auch die Regionen des Gehirns, die für die Hörverarbeitung zuständig sind, in die Lage, aktiv zu bleiben.

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