Modellstudiengang Medizin startet am UKE

Der zentrale Reformansatz des Modellstudiengangs besteht in einem integrierenden Curriculum: Theoretische und praktisch-klinische Ausbildungsinhalte werden über den Gesamtverlauf des Studiums eng vernetzt. Nimmt zu Beginn des Studiums die Theorie mehr Raum ein, schlägt das Pendel mit steigender Semesterzahl um in Richtung Klinik. „Das Modell wird Studierenden besser als bisher deutlich machen, dass die Theorie nicht nur lästiges Beiwerk der Medizinerausbildung ist, sondern für die künftige praktische Tätigkeit große Bedeutung hat“, sagt Prof. Dr. Dr. Andreas Guse, Prodekan für Lehre an der Medizinischen Fakultät des UKE. Dadurch soll das Studium besser auf den Arztberuf vorbereiten. Alle Studierenden wählen im Wahlpflichtbereich einen longitudinalen sogenannten „Second Track“, z.B. Neurowissenschaften oder Präventive Medizin, und können damit bereits im Studium ein spezifisches Profil setzen.

Zur Auswahl wirklich geeigneter Studierender für die Medizinausbildung hat das UKE bereits gehandelt: Im UKE werden die Studienbewerber auch 2012 nicht nur nach den Abiturnoten zugelassen, sondern es werden auch die naturwissenschaftlichen Fähigkeiten geprüft sowie Interviews zur Ermittlung psychosozialer Kompetenzen eingesetzt – mit Erfolg, wie sich zeigt: Durch den Naturwissenschaftstest HAM-Nat wird die Anzahl der Studienabbrecher reduziert. Mit Hilfe des manuellen Drahtbiegetests HAM-Man kann der praktische Studienerfolg in den zahnmedizinischen Kursen erhöht werden. Durch das Multiple Mini-Interview HAM-Int werden die psychosozialen Kompetenzen der Studienbewerber untersucht. Für das immer weiterentwickelte UKE-Auswahlverfahren für Studierende und für seine Lehrtätigkeit hat der UKE-Wissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Hampe gerade den Ars-legendi-Fakultätenpreis für exzellente Lehre in der Hochschulmedizin erhalten. „Mehrere andere Universitäten in Deutschland haben Elemente unseres Auswahlverfahrens inzwischen übernommen und kooperieren mit uns“, sagt Prof. Hampe.

„Das UKE zeigt durch die Vielzahl der zukunftsweisenden Maßnahmen, dass wir die Studierenden als die Ärzte von morgen wahrnehmen und fördern. Die Studienreform Medizin ist ein sehr wichtiger Bestandteil, um das UKE als Studienstandort nachhaltig zu stärken“, sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, UKE-Vorstand und Dekan der Medizinischen Fakultät.

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