Mit voller Rockweite

(djd). Beim Münchner Oktoberfest geht nichts mehr ohne. Sogar Touristinnen aus Australien oder Japan tragen ganz selbstverständlich das „alpenländische Stoffkleid mit Schürze“. Man will eben dazugehören. Ob traditionell-klassisch, frech oder extravagant: Die Bandbreite der Dirndlmodelle ist groß und die Designer lassen sich jährlich etwas Neues einfallen. Doch auch schrille Minidirndl oder mit modischen Features überladene Trachten, die zumeist in Asien gefertigt werden, sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Dirndl sind zum Massenprodukt geworden. Einige heimische Unternehmen allerdings fertigen ihre Modelle noch in echter Handarbeit und legen Wert auf Tradition. Was aber macht eine handgefertigte Tracht aus?

Aufwendige Herstellung

„Die Herstellung eines handgearbeiteten Dirndls ist aufwendig. Spezielle Jacquards werden einzeln geschnitten, damit die Muster zusammenpassen, die Oberteile müssen kaschiert und gefüttert werden“, erklärt beispielsweise Rudolf Ehrenleitner, Geschäftsführer von Chiemseer Dirndl & Tracht aus Übersee am Chiemsee. Wichtig sei außerdem die dirndltypische volle Rockweite aus mehreren Metern Stoff. Die Rockfalten würden dabei im Gegensatz zu maschinell gefertigten Massenprodukten handgelegt. Auch die Faltenrüschen am Ausschnitt, so Ehrenleitner, werden in echter Handarbeit gefertigt. Neben der genauen Verarbeitung sei aber auch die perfekte Passform des Dirndls wichtig. „Ein idealer Schnitt schaut auch noch in großen Größen gut aus“, betont Ehrenleitner.

Hochwertige Stoffe aus Europa

Hochwertige Trachten lassen sich zudem an der Stoffqualität erkennen. Während Stangenware oftmals aus billigeren Materialien aus Asien hergestellt wird, werden bei den Chiemseer Dirndlmodellen ausschließlich Stoffe aus Österreich, Italien und Deutschland verwendet, die dem Ökotex-Standard entsprechen und frei von Giftstoffen sind. Mehr Informationen zu handgefertigten Trachten sowie Bestellmöglichkeiten finden sich unter http://www.chiemseer-dirndl.de im Internet.

Orientierung an regionalen Trachten

Viele der Partydirndl, die man auf dem Oktoberfest sieht, haben mit ursprünglichen Trachten nichts mehr gemein. Traditionsunternehmen hingegen folgen zwar aktuellen Trends und modischen Entwicklungen, legen aber mehr Wert auf Stil und die Vorgaben der regionalen Trachten. „Modische Eintagsfliegen“ sind dabei nicht gefragt. Schließlich kann ein klassisches Dirndl in Miederform und von guter Qualität problemlos über mehrere Jahre hinweg getragen werden. Und zwar nicht nur auf der Wiesn, sondern auch zu besonderen Anlässen wie etwa Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern.

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