Mit dem Rad vom Isergebirge bis zur Ostsee

(djd). Der Fahrtwind streift über die Haut, die Sonne lächelt freundlich über die Uferlandschaft und die Radler freuen sich darüber, wie flott sie auf dem Oder-Neiße-Radweg vorankommen. Steigungen spielen entlang der Flüsse kaum eine Rolle. Dafür gibt es links und rechts der Strecke jede Menge Natur zu entdecken. Der Faszination der zwei Ströme, an denen der Radweg entlangführt, erliegen sportliche Urlauber schon an der Neiße. Sie ist in Norddeutschland der einzige Fluss mit Wildwasserabschnitten. Wer Lust auf ein kleines Abenteuer hat, kombiniert das Radeln mit dem Paddeln – denn hier werden auch Kanu- und Raftingtouren mit praktischem Fahrradtransport angeboten.

Zwei Flüsse mit vielen Gesichtern

Die Neiße entspringt im Isergebirge und mündet später in die Oder. Die beiden Flüsse bilden so die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien beziehungsweise Polen. Die Website http://www.oderneisse-radweg.de informiert detailliert über den Radweg. Die Neiße entspringt im tschechischen Nová Ves und sucht sich ihren Weg zur Ostsee zunächst durch ein waldreiches Tal, durch das sie dem Zittauer Becken entgegenplätschert. Beeindruckend ist der Zusammenfluss der beiden Flüsse.

Die Oder ist ein Fluss mit vielen Gesichtern. Es gibt geheimnisvolle Flussauen, romantische Altarme, den Oderbruch von rauer Schönheit und die Mündung ins Haff, wo schon der Duft des weiten Meers in der Luft liegt. Die Fahrradroute führt vom Ursprung der Neiße in Nová Ves aus durch viele interessante Orte. Dazu gehören Zittau, Görlitz, Eisenhüttenstadt, Frankfurt an der Oder, Schwedt an der Oder, Ueckermünde, Anklam und Ahlbeck auf Usedom. Flora und Fauna zeigen sich entlang des Wegs häufig sehr vielfältig, denn die Natur konnte sich dank des „Eisernen Vorhangs“ über Jahrzehnte nahezu ungestört entwickeln.

Adler, Biber, Störche und Kraniche

Je nachdem, an welchem Abschnitt der Oder man entlangradelt, sieht man die endlos wirkenden Wiesen des Oderbruchs oder die hügelige uckermärkische Landschaft. Adler ziehen ihre Kreise, Biber bauen Burgen, Störche finden in großer Zahl ein Zuhause und Kraniche sammeln sich zu Zehntausenden für ihren Zug gen Süden. Es sind faszinierende Naturschauspiele, die man mit ein wenig Glück erlebt. Aber es bleibt auch genügend Raum für stille Momente am Wegesrand. Etwa im Lebuser Land, wo die Radler mit Blick auf blühende Adonisröschen eine entspannende Pause machen können. Die steilen Oderhänge säumen in dieser Region das eiszeitliche Flusstal.

Das untere Odertal

Im Nordosten Brandenburgs führt Deutschlands östlichster Radweg auch durch den Auen-Nationalpark Unteres Odertal: Am Unterlauf der Oder schweift der Blick über die weitläufige Polderlandschaft, die vielen Tieren und Pflanzen eine geschützte Heimat bietet. In den Winter- und Frühlingsmonaten stehen die Polderwiesen unter Wasser, denn im November werden die Sommerdeiche geöffnet. So schafft man eine große Fläche, auf der das Wasser Platz findet. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise verhindern, dass die Stadt Stettin unter Hochwasser leidet.

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