In den ersten Lebensmonaten können Eltern viele Veränderungen an ihrem kleinen Liebling entdecken. Einige davon sind erfreulich, andere beunruhigen. Zum Beispiel wenn sich gelblich-weiße Schüppchen auf dem Kopf des Nachwuchses zeigen. Dies kann auf Milchschorf hindeuten. Doch handelt es sich wirklich um Milchschorf oder um harmlosen Kopfgneis? Und was können Eltern bei Milchschorf tun?
Milchschorf oder Kopfgneis? Diese Unterschiede gibt es!
Kopfgneis kommt bei Babys wesentlich häufiger vor als Kopfgneis. Da sich beide Krankheitsbilder jedoch in ähnlichen Symptomen zeigen, gilt es zunächst, herauszufinden, worum es sich genau handelt. Ebenso wie Milchschorf, geht auch das seborrhoische Ekzem mit einer Schuppenbildung auf der Haut einher. Doch bei Kopfgneis handelt es sich um eine Entzündung der Kopfhaut aufgrund einer vorübergehenden hormonell bedingten Überproduktion der Talgdrüsen. Dies ist relativ harmlos und verschwindet in der Regel von alleine wieder. Milchschorf hingegen kann ein Vorbote von Neurodermitis sein. Das atopische Ekzem ist eine Reaktion des Immunsystems, deren genaue Auslöser bis heute nicht gänzlich bekannt sind.
So unterscheiden sich Kopfgneis und Milchschorf:
- Kopfgneis tritt bereits ab der Geburt auf – Milchschorf zeigt sich meist erst ab dem 2. bis 3. Lebensmonat
- Kopfgneis beschränkt sich in der Regel auf den behaarten Kopf – Milchschorf tritt zuerst im Gesicht und auf dem behaarten Kopf sowie an Armen und Beinen auf
- Kopfgneis zeigt sich durch rundliche, gelbliche, schuppige Krusten, wobei die Haut fast nie gerötet ist – bei Milchschorf kommt es zu einer flächigen, starken Rötung, wobei es oft zur Krustenbildung und zu Knötchen kommt
- Außerdem zeigt sich bei Kopfgneis im Gegensatz zu Milchschorf kein Juckreiz
Milchschorf gezielt behandeln
Milchschorf durch Stärkung des Immunsystems vorbeugen – was zu schön klingt um wahr zu sein, kann tatsächlich gelingen. Immerhin ist die Haut von Säuglingen dünner als bei Erwachsenen. Das macht sie anfälliger für Erreger. Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, können sich Krankheiten leichter ausbreiten. Aber was kann man tun, wenn der kleine Sonnenschein bereits Milchschorf hat? Dann ist Vorsicht geboten! Während es bei Kopfgneis meistens gelingt, die Schuppen durch Einweichen mit Öl zu entfernen, sollten die Schüppchen bei Milchschorf nicht entfernt werden. Wirkungsvolle Maßnahmen bei Milchschorf konzentrieren sich auf Pflegegels und Salben. Diese sollten frei von Duft- und Konservierungsstoffen sein. Tipps für frei verkäufliche Pflege bei Milchschorf gibt es beim behandelnden Arzt.
Bei Milchschorf sollte Kratzen auf jeden Fall vermieden werden. Eltern schneiden ihrem Baby deswegen am besten die Nägel möglichst kurz. Für die Nacht können kleine Baumwollfäustlinge das Wund-Kratzen verhindern. Leider lässt sich der Juckreiz beim atopischen Ekzem nicht komplett vermeiden. Allerdings kann es hilfreich sein, hohe Luftfeuchtigkeit ebenso zu vermeiden wie große Hitze und den Kontakt mit Hausstaub oder Wolle. Um den Juckreiz zu lindern, behandelt man seinen kleinen Liebling am besten täglich mit einer ärztlich abgestimmten Basispflege. Bei akutem Kratzen können kühlende Umschläge für Linderung sorgen.
Aus Milchschorf kann, muss sich aber nicht zwangsläufig eine Neurodermitis entwickeln. Falls dies der Fall ist, sollten Eltern sich intensiv damit beschäftigen, wie sie ihrem Kind bei Neurodermitis-Schub helfen können.