Ungefähr jeder zehnte Deutsche leidet an einer Hausstauballergie. Verantwortlich für die übersteigerte Immunreaktion sind die im Hausstaub lebenden Milben, wobei der eigentliche Allergieauslöser aus dem Kot der Spinnentiere stammt. Bereits in einem Gramm Hausstaub können sich bis zu 4.000 Milben tummeln – in unseren Betten gar bis zu 1,5 Millionen.
Milben als Verursacher
Im Gegensatz zum Heuschnupfen ruft diese Milbenallergie die allergischen Symptome ganzjährig hervor, zumal die Allergenbelastung durch Hausstaub dauerhaft besteht.
Stärker bemerkbar macht sich die Allergie allerdings während der kalten Jahreszeit, wenn die Milben durch das Heizen der Wohnräume zerfallen, was Unmengen an Allergenen freisetzt. Ihre Anwesenheit ist kein Zeichen für mangelnde Hygiene und völlig normal, zumal sich die Milben von menschlichen und tierischen Haaren sowie Hautschuppen ernähren. Besonders wohl fühlen sich die Plagegeister bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent sowie einer Temperatur von 25 Grad. Gerade auch deshalb halten sie sich gerne in Betten auf. Die größten Milbenkonzentrationen finden sich demzufolge in Bettbezügen, Kissen, Decken, Plüschtieren, Polstermöbeln und Teppichen.
Typische Symptome für eine Hausstauballergie
Zu den Beschwerden einer Milbenallergie zählen:
- Allergische Reaktionen der Haut (etwa Rötungen sowie Schwellungen)
- Niesanfälle
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Allergischer Schnupfen (Fließschnupfen)
- Husten
- Juckende sowie tränende Augen
- unruhiger Schlaf
Eine schwere Hausstauballergie kann ferner auch ein allergisches Asthma bronchiale sowie Atemnot auslösen. Halten die Beschwerden das ganze Jahr über an und treten diese verstärkt morgens nach dem Aufstehen sowie nachts auf, deutet dies nicht auf eine gewöhnliche Erkältung sondern eben auf eine Milbenallergie hin. Inwiefern tatsächlich eine solche Allergie vorliegt, kann der Arzt anhand eines Allergietests (Pricktest) feststellen. Hierbei werden Allergene unmittelbar unter die Haut gespritzt. Reagiert diese hierauf mit einem juckenden, roten Ausschlag, gilt der Test als positiv.
Was tun bei einer Milbenallergie?
Zur Therapie einer Hausstauballergie ist es wichtig, den Kontakt zu den kleinen Spinnentieren so weit wie möglich zu reduzieren. Vor allem bedeutet dies, regelmäßig den Hausstaub zu beseitigen sowie die Milben zu bekämpfen. Hierzu sind folgende Maßnahmen angeraten:
- Verwendung allergendichter bzw. milbendichter Allergiker-Bettwäsche. Alternativ hierzu ist gewöhnliches Bettzeug regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius waschen.
- Überzug der Matratzen mit einem allergendichten Bezug (sogenanntes Encasing) aus wasserdampfdurchlässigem Material. Auf diese Weise kann die Luftfeuchtigkeit, die durch das Schwitzen gebildet wird, zuverlässig entweichen.
- Austausch von Matratzen, die älter sind als acht Jahre
- Räume trocken halten und gut lüften
- Das Kämmen der Haare sowie das Ein- und Ausziehen nicht im Schlafzimmer vornehmen
- Verzicht auf Staubfänger wie Stofftiere, Kissen, offene Bücherregale oder Polstermöbel
- Ein beutelloser Staubsauger mit speziellen Feinstaubfiltern bzw. Mikrofiltern (High-Efficiency Particulate Air-Filter, HEPA-Filter) verwenden. Hierdurch lassen sich auch die allerkleinsten Partikel zurückhalten und Staubverwirbelungen verhindern. Mit einer Matratzendüse, einem weichen Bürstenkopf sowie einer flexiblen Fugendüse lassen sich die Milben auch an Ecken und Schlitzen zuverlässig entfernen. Nach Möglichkeit sollten Betroffene jedoch nicht selbst staubsauen. Ein beutelloser Staubsauger wird von vielen namhaften Herstellern angeboten, so etwa auch von Bosch (vgl. http://www.bosch-home.com/de/beutelloser-staubsauger.html).
- Wischbare, glatte Bodenbeläge statt Teppichboden verlegen. Diese Böden sind mindestens alle zwei Tage feucht zu wischen.
Der Grad der Milbenbelastung in der eigenen Wohnung lässt sich übrigens anhand eines Milbentests aus der Apotheke ermitteln.