Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist erneut für ihre familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden, ihr wurde zum vierten Mal das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ zuerkannt. Die offizielle Verleihung des Zertifikats der berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – erfolgt im zweiten Quartal des nächsten Jahres. Die MHH trägt die Auszeichnung bereits seit 2005. „Die neuerliche Bestätigung zeigt, dass wir mit unserer Strategie der familienfreundlichen Strukturen und Angebote für Beschäftigte und Studierende erfolgreich sind“, sagt Dr. Bärbel Miemietz, Gleichstellungsbeauftragte der MHH.
Um die Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Familie zu forcieren, setzt die MHH einerseits auf ein umfassendes Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten und andererseits auf die gezielte Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Mir ihrem Betreuungsangebot für Kinder liegt die MHH an der Spitze der deutschen Universitäten: Auf dem Hochschulgelände gibt es drei Kindertagesstätten mit insgesamt bis zu 397 Ganztagsbetreuungsplätzen. Das Angebot umfasst Krippe, Kindergarten und Hort. Ergänzend dazu gibt es eine Betreuung in den Oster-, Sommer- und Herbstferien sowie eine Notfallkinderbetreuung, die allen MHH-Angehörigen an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung steht. Seit dem vergangenen Jahr existiert in der Hochschule außerdem ein Eltern-Kind-Raum für Studierende, der in den Vorlesungspausen zur Versorgung der Kleinen und als Rückzugsort genutzt werden kann.
2009 hat die MHH als erste Hochschule in Deutschland das sogenannte Familien-LOM, eine besondere Form der leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM), eingeführt und in diesem Jahr noch einmal entscheidend erweitert: Wenn eine Ärztin oder eine Wissenschaftlerin innerhalb eines Jahres nach der Geburt ihres Kindes an ihren Arbeitsplatz zurückkehrt, erhält die Klinik 12.000 Euro. 15- bis 20-Mal wird das Familien-LOM jährlich vergeben. Genutzt werden die Mittel unter anderem, um die Forschungsarbeit der Mutter oder familiengerechte Weiterbildungsangebote zu unterstützen. Zudem gibt es an der MHH Mentoringprogramme für hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und studierende Paare mit Kind/Kinderwunsch sowie Wiedereinstiegsprogramme für verschiedene Beschäftigtengruppen. Gleichzeitig versucht die MHH, die Themen Familienbewusstsein und Gleichstellung auch bei den Führungskräften zu verankern.
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung will die MHH ihre Position als attraktive Arbeitgeberin und Ausbildungsstätte weiter festigen und ausbauen. „Durch familiengerechte Strukturen wollen wir hoch motivierte Studierende für uns gewinnen und exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt anziehen“, sagt Dr. Bärbel Miemietz. Die Gleichstellungsbeauftragte sieht Familienfreundlichkeit als einen Prozess, der sich ständig weiterentwickelt. Deshalb arbeiten sie und ihr Team zurzeit an vielen weiteren Projekten. Dazu gehört unter anderem das Wiedereinstiegsprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gesundheits- und Krankenpflege (WEP 2.0), das von der externen Projektfinanzierung in die hochschulinterne Finanzierung übergegangen ist. Am Programm Interessierte können sich ab sofort im Gleichstellungsbüro melden. Außerdem sind verschiedene neue Maßnahmen zur Unterstützung von Beschäftigten und Studierenden mit zu pflegenden Angehörigen geplant, darunter ein Selbstpflegeseminar und regelmäßige begleitete Treffen betroffener Mitarbeiter/innen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Bärbel Miemietz, MHH-Gleichstellungsbeauftragte, Telefon (0511) 532-6501,