MHH gleich an zwei Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung beteiligt

Großer Erfolg für die Medizinische Hochschule Hannover: Die MHH ist gleich an zwei Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung beteiligt ­– am Deutschen Zentrum für Lungenforschung und am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung. Eine international besetzte Expertenjury hat in dem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Hannover als einen der Standorte für die Zentren vorgeschlagen. „Die MHH hat in diesem Wettbewerb erneut gezeigt, dass sie auf vielen Gebieten der medizinischen Forschung an der Spitze mithalten kann“, sagt MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann.

Das BMBF hatte bereits im vergangenen Jahr zwei Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung gegründet. Damit sollen die großen Volkskrankheiten besser verstanden werden, um Fortschritte in Diagnostik und Therapie möglich zu machen. Das Bundesministerium will die besten Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Rahmen dieser Nationalen Forschungszentren zusammenbringen. Mit der Auswahl geht eine jährliche Förderung in Millionenhöhe einher.

Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)

Lungenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Die MHH hat sich unter Leitung von Professor Dr. Tobias Welte, Direktor der MHH-Klinik für Pneumologie und Sprecher des Standorts, sowie der MHH-Klinik für Pädiatrische Pneumologie (Direktorin: Professor Dr. Gesine Hansen) zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin sowie der Leibniz Universität Hannover mit einem Antrag beteiligt, in dem zwei wesentliche Forschungsbereiche adressiert werden. „Wir wollen über eine bessere Phänotypisierung von Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD mit Hilfe neuer Techniken eine individualisierte, also direkt auf jeden einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie etablieren“, betont Professor Welte. Diese neuen Techniken sind Gensequenzierung, molekulare Charakterisierung, verbesserte Bildgebung sowie Biomarkergenerierung.

„Und für Patienten mit kritisch eingeschränkter Lungenfunktion, vor allem im Verlauf chronischer Lungenerkrankungen wie dem Lungenemphysem oder der Lungenfibrose, werden Möglichkeiten entwickelt, die Organfunktion zu überbrücken“, erläutert Professor Welte, also die Schaffung einer „künstlichen Lunge“. Weitere Arbeitsbereiche befassen sich mit der Verbesserung der Ergebnisse der Lungentransplantation und der Regeneration von Lungengewebe mit Hilfe von Stammzellen.

Das Hannover-Konsortium wurde jetzt neben Konsortien in Giessen/Marburg, in Heidelberg, in München und in Lübeck/Kiel/Borstel für das DZL ausgewählt und wird mit seinen Bereichen die zukünftige Forschung im Hinblick auf Lungen- und Bronchialerkrankungen wesentlich gestalten.

Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZI)

Infektionserkrankungen gehören weltweit trotz Antibiotika und Impfstoffen unverändert zu den häufigsten Todesursachen. „Durch die Auswahl von Hannover als einem der Standorte des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung können wir unsere Forschung zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten zukünftig in enger Zusammenarbeit mit exzellenten Partnern durchführen“, betont Professor Dr. Sebastian Suerbaum, Direktor des MHH-Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene. „Dies wird es uns ermöglichen, die Grundlagenforschung noch intensiver voranzutreiben und unsere Ergebnisse schneller zur Anwendung in Form neuer Medikamente oder Impfstoffe zu bringen“, ergänzt der Sprecher des Standortes Hannover.

Die ausgewählten Standorte werden in den nächsten Wochen gemeinsame Forschungsprogramme erarbeiten. Im Mittelpunkt der Forschung in Hannover werden unter anderem Infektionen der Leber und des Magen-Darm-Trakts, Infektionen der Lunge und Infektionen bei Transplantatempfängern und AIDS-Patienten stehen. Einen weiteren Schwerpunkt werden Untersuchungen bilden, wie Infektionserreger das Immunsystem unterlaufen und wie man mit neuen Impfstrategien trotzdem einen Immunschutz gegen die Erreger erzeugen kann.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit unserem Standortkonzept erfolgreich waren – ein Ergebnis von mehr als ein Jahrzehnt zurückreichender konsequenter Förderung und Entwicklung unseres Forschungsschwerpunkts ,Infektion, Immunität und Entzündung´ an den beteiligten Institutionen in Hannover – der MHH, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, dem Twincore und dem Zentrum für Translationsmedizin Hannover.“ Professor Suerbaum freut sich besonders, dass im DZI die langjährige produktive Partnerschaft mit dem Helmholtz Institut für Infektionsforschung in Braunschweig weiter ausgebaut werden kann.

Neben Hannover und Braunschweig sind am DZI die Standorte Hamburg, Köln/Bonn, Giessen/Marburg, Tübingen, München und Heidelberg beteiligt.

Weitere Informationen zur Lungenforschung erhalten Sie bei Professor Dr. Tobias Welte, welte.tobias@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-3530.

Weitere Informationen zur Infektionsforschung erhalten Sie bei Professor Dr. Sebastian Suerbaum, suerbaum.sebastian@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-6769.

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