MHH ehrt 124 Doktoranden

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) begeht heute zum 32. Mal ihre Promotionsfeier und lädt Doktoranden, Verwandte und Freunde ab 15.15 Uhr in den Hörsaal F, Gebäude J1, ein. MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum verleiht die Urkunden für die erfolgreich beendeten Doktorarbeiten an 124 Doktoranden. Darunter sind 46 junge Medizinerinnen und 42 Mediziner, von denen elf am strucMed-Programm teilgenommen haben, neun Zahnmedizinerinnen und sechs Zahnmediziner, zehn Doktorinnen und fünf Doktoren der Naturwissenschaften, zwei Humanbiologinnen und ein Humanbiologe sowie drei Doktorinnen der Bevölkerungsmedizin. 13 Doktoranden haben „mit Auszeichnung“ abgeschlossen, darunter drei strucMed-Doktoranden. Die zwei mit je 2.500 Euro dotierten Promotionspreise überreicht MHH-Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner mit Dr. Cornelia Goesmann von der Gesellschaft der Freunde der MHH e.V. an Dr. rer. nat. Anna-Kathrin Otte (33), MHH-Frauenklinik, und Dr. med Astrid Behnert (26), MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen.

Die Promotionspreise

Vielversprechende Therapieansätze bei seltenem kleinzelligen Eierstockkrebs

Die Biochemikerin Anna-Kathrin Otte beschäftigte sich in ihrer Dissertation mit einer seltenen Form des Eierstockkrebs, dem kleinzelligen Ovarialkarzinom vom hyperkalzämischen Typ. Diese bösartige Tumorvariante wird hauptsächlich bei Frauen im gebärfähigen Alter diagnostiziert und zeichnet sich durch eine erhöhte Kalziumkonzentration im Serum aus. Bislang gibt es keine erfolgversprechenden Behandlungsstrategien. Die Doktorandin konnte anhand eines erstmalig im Forschungslabor der MHH-Frauenklinik etablierten Zellkulturmodells einmalige umfangreiche Chemosensitivitäts-Untersuchungen durchführen. Dabei zeigte sich, dass im Vergleich zu den häufig in der Tumortherapie eingesetzten platinhaltigen Präparaten bestimmte Epothilone (Zytostatika) sowie c-Met Tyrosinkinase Inhibitoren das Tumorwachstum hemmen können. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und könnten die Basis für erste klinische Studien zu dieser Erkrankung sein.

Effektiven serologischen Test bei membranöser Glomerulonephritis (MGN) entwickelt

Ziel der Doktorarbeit von Astrid Behnert war die zielgerichtete serologische Diagnostik der idiopathischen, membranösen Glomerulonephritis (iMGN). Sie gilt als häufigste Ursache für ein nephrotisches Syndrom, bei dem die verschiedenen Symptome auf eine Schädigung der Nieren zurückgehen. Im Jahr 2009 wurden Autoantikörper gegen den Phospholipase A2 Rezeptor (PLA2R) als Ursache für die Erkrankung entdeckt. Die Doktorandin entwickelte einen quantitativen, vom Betrachter unabhängigen Hochdurchsatztest für die zielgenaue Untersuchung von PLA2R Autoantikörpern mithilfe eines Laser Bead Assays (ALBIA) Systems. Diese Technologie erlaubt es, mehrere Zielstrukturen gleichzeitig in einer kleinen Probe zu untersuchen. Beim Test der Antikörper-Antigen-Interaktion untersuchte sie 15 Aminosäure lange Peptide, die das gesamte Protein abdecken. Sie fand heraus, dass eine Mischung von sieben synthetischen Peptiden die Reaktivität der PLA2R Autoantikörper um etwa 90 Prozent reduziert, was Hinweise auf ein intramolekulares Autoantigen gibt. Ihre Ergebnisse wurden in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.

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