Mendels Erben: Genforscher treffen sich in Braunschweig

Seit den Anfängen der Genetik, die auf den Mönch Gregor Mendel zurückgehen, hat sich die Fachrichtung stark gewandelt. Den „Vater der Genetik“ interessierte im 19. Jahrhundert in erster Linie, wie Merkmale von einer Generation an die nächste weitergegeben werden, beispielsweise die Blütenfarbe der Erbsenpflanze. Seither hat sich diese klassische Vererbungslehre stark weiterentwickelt, so dass die Genetik heutzutage viele andere biologische Fachrichtungen beeinflusst.

Wie wirken sich die Erbinformationen auf die Gesundheit aus? Welche Rolle spielen sie bei der Entwicklung eines Organismus und seines Nervensystems? Wie beeinflussen Gene die Empfindlichkeit des Wirts gegenüber einer Infektion? Themen wie diese stehen ebenso auf der Agenda der 44. Jahrestagung der GfG wie der Einfluss der Gene auf das Altern. „Die zweieinhalb Tage der Tagung versprechen ein abwechslungsreiches Programm“, sagt Prof. Klaus Schughart, einer der Organisatoren der Tagung. Schughart leitet die Abteilung Infektionsgenetik am HZI, die die Rolle der Genetik bei Infektionskrankheiten untersucht. „Die Beiträge der eingeladenen internationalen Redner und unserer Teilnehmer reflektieren die Vielfalt, die heute in der Genetik vorherrscht“, ergänzt Prof. Reinhard Köster, ebenfalls Organisator und Leiter der Abteilung Zellphysiologie an der TU Braunschweig.

Neben den über 40 Vorträgen bieten Poster-Sessions insbesondere jüngeren Wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung verleiht die GfG außerdem traditionell den Elisabeth-Gateff-Preis für die beste Promotion. In diesem Jahr wird Dr. Toby Gutschner aus Heidelberg mit dieser Auszeichnung geehrt. Darüber hinaus wird Prof. Dr. Heinz Saedler mit der Max-Delbrück Lecture für sein Lebenswerk in der Erforschung der Pflanzengenetik ausgezeichnet.

Am Dienstag, 24. September, um 19:30 Uhr wird zudem Prof. Hannelore Ehrenreich einen öffentlichen Vortrag im Haus der Wissenschaft halten. „Genetik mentaler Erkrankungen – Anstoß zum Umdenken“ lautet der Vortragstitel der Göttinger Neurowissenschaftlerin.

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