Mehr Nahrung für weniger Menschen?

Ernährungssicherheit ist eines der wichtigsten Themen der globalen Gesellschaft. Ackerland ist weltweit nur in einem bestimmten Ausmaß nutzbar. Wie viel Fläche für Ernährung benötigt wird hängt von drei Faktoren ab: von der Bevölkerungszahl, dem Ernährungsstil und dem Flächenertrag. Bei diesen drei Bereichen gibt es weltweit große Unterschiede.

Thomas Kastner und seine Kollegen haben die Entwicklungen der letzten 46 Jahre für alle Kontinente auf Basis von Daten der UN Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) quantifiziert. „Wir sehen dabei, dass sich die Ernährungsmuster in fast allen Regionen stark verändert haben: die Menschen essen mehr Fleisch und andere ressourcenintensive Produkte. Gleichzeitig braucht man immer weniger Fläche um denselben Ertrag zu erzielen,“ fasst Thomas Kastner zusammen. Am stärksten sind diese Entwicklungen in den „emerging economies“ in China, Brasilien und Indien zu beobachten. Die Wissenschaftler analysierten das Zusammenspiel von Änderungen der drei Faktoren in Bezug auf den Bedarf an Land. Außerhalb der westlichen Industrienationen heben Bevölkerungswachstum und Ernährungsumstellungen die Ertragssteigerungen mehr als auf. Die Ergebnisse zeigen eine klare Beziehung auf: sozio-ökonomische Entwicklung führt zu sinkendem Bevölkerungswachstum und gleichzeitig zu ressourcenintensiveren Ernährungsmustern. In vielen Regionen wird der Bedarf an Land deshalb trotz geringerem Bevölkerungswachstum und besserer Technologie steigen.

ARTIKEL # 2011-17054RR
“Global changes in diets and the consequences for land requirements for food”
Thomas Kastner, Maria Jose Ibarrola Rivas, Wolfgang Koch, Sanderine Nonhebel
PNAS, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1117054109

Press embargo will lift on April 16, 2012 at 3:00 PM U.S. Eastern time. A preprint of the article will be available to journalists starting Wednesday, April 11, 2012, on a secure reporters-only web site.

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