(djd). Mitteilungen des Energieversorgers über „Anpassungen der Tarife“ flattern den Bundesbürgern fast jährlich ins Haus. In der Praxis bedeutet dies zumeist eine Anhebung der Abschlagszahlungen. Wer nicht ständig Preise vergleichen und den Anbieter wechseln möchte, sollte sich Gedanken machen, wo er seinen Verbrauch selbst beeinflussen kann. Typische Stromfresser sind alte Kühlschränke und andere Haushaltsgroßgeräte oder ungeregelte Heizungspumpen. Steuerungssysteme für die Hausautomation können ermitteln, welche Geräte oder Räume einen hohen Strombedarf haben. Sie liefern damit wertvolle Informationen zur Verbesserung der privaten Energiebilanz.
Energiedaten zentral erfassen und auswerten
Das Hausautomationssystem „TaHoma Connect“ des Herstellers Somfy beispielsweise kann zentral die Daten verschiedener Stromverbraucher erfassen. Es nimmt die Signale von Sendemodulen auf, die in Steckdosen oder im Verteilerkasten platziert sind und dort den Stromdurchfluss messen. Die ermittelten Daten lassen sich über Smartphone, Tablet-PC oder einen anderen Computer als Verbrauchskurven pro Tag, Woche, Monat oder Jahr darstellen. Das System funktioniert über eine Internetverbindung. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch auch von unterwegs aus überwacht werden. Mehr Informationen dazu gibt es unter http://www.somfy.de im Internet.
Durch die Einbindung der Hausautomation ins Internet lassen sich auch weitere Funktionen von unterwegs überwachen und steuern. So bleiben Hausbesitzer immer auf dem Laufenden, ob zu Hause alles in Ordnung ist, und können jederzeit ins Geschehen eingreifen. Sind auch die Türschlösser in das System integriert, kann man dem Nachwuchs sogar von unterwegs die Tür öffnen, wenn er den Haustürschlüssel vergessen hat. Und vor der Rückkehr aus dem Urlaub lassen sich mit Motorantrieb versehene Dachfenster kippen, um das Haus zu lüften.
Eine Anwendung namens „Meine Szenarien“ bietet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, verschiedene Funktionen der Hausautomation zusammenzuführen und gleichzeitig abzurufen. Verlässt die Familie etwa das Haus, genügt ein Tipp mit dem Finger aufs Smartphone. Schon schließen sich automatisch Haustür, Garagentor und Dachfenster und das Licht geht aus. Die gespeicherten Einstellungen können auch über Zeitsteuerung, Wettersteuerungen und Alarmfunktionen ausgelöst werden. Mit einer App ist nicht nur die Bedienung, sondern auch die Programmierung des Szenarienmanagers über Smartphone und Tablet-PC möglich.
Sanftes Erwachen per Zeitsteuerung
Eine klassische Szenario-Einstellung zum Aufwachen könnte folgendermaßen aussehen: Die Rollläden werden per Motorantrieb halb hochgezogen und lassen gedämpftes Tageslicht in den Raum. Gleichzeitig öffnen die Dachfenster und bringen frische Luft zum Muntermachen ins Haus. Der Start der „Morgenzeremonie“ kann beispielsweise unter der Woche per Zeitsteuerung erfolgen, am Wochenende dagegen per Hand ausgelöst werden – so wird man werktags rechtzeitig sanft geweckt und schläft am Wochenende ganz nach Lust und Laune aus.
Sind Sonnensensoren im Einsatz, informieren sie die zentrale Steuereinheit, wenn durch starke Sonneneinstrahlung Hitze im Anmarsch ist. Entsprechend programmiert, schließen alle Jalousien oder Fenstermarkisen an der Sonnenseite des Hauses. Umgekehrt lassen sich im Winter die Rollläden mit Zeitsteuerung und Dämmerungsfunktion abends automatisch absenken, um den Wärmeschutz an den Fenstern zu verbessern.
Fluchtwege öffnen, wenn es darauf ankommt
Möglich ist auch die Einrichtung von Sicherheitsszenarien. Melden Rauchwarner über Funkverbindung etwa Feuer im Haus, kann die Hausautomationszentrale alle Rollläden automatisch hochfahren, um die Fluchtwege nach draußen freizugeben. Auch gegen Einbrecher lassen sich prophylaktisch Anwesenheitssimulationen programmieren. Das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung oder das Öffnen und Schließen der Rollläden per Zeitsteuerung oder Zufallsgenerator täuscht vor, dass die Bewohner zu Hause sind – und schreckt auf diese Weise Langfinger ab.