Die Zahl älterer und alleinstehender Menschen nimmt stetig zu. Im Jahr 2035 wird in Deutschland jeder dritte Mensch älter als 60 sein. Wissenschaftler arbeiten an Technologien, die es älteren Menschen erlauben, möglichst lange ein eigenverantwortliches Leben zu führen. „Ambient Assisted Living“ (AAL) lautet das Schlagwort für das gemeinsame Ziel von Ingenieuren, Informatikern, Medizinern und Sozialwissenschaftlern, auf der Basis moderner Technik altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben zu schaffen.
„Bisher fehlt in der häuslichen Versorgung Personal, das fachlich und sozial kompetent ist, zwischen Patient, Arzt, Pflege- und Sozialdienst, Angehörigen, Kostenträgern, Dienstleistern und Industrie zu vermitteln“, so Schneider. „Wir wollen Aus- und Weiterbildungsmodule entwickeln, die neben medizinisch-pflegerischen Kenntnissen betriebswirtschaftliches, juristisches und technisches Wissen vermitteln und in denen auch die sozialen und psychologischen Aspekte der häuslichen Versorgung nicht zu kurz kommen. Assistenzsystem-Koordinatoren sollen zu einer optimalen Versorgung im häuslichen Umfeld bei knappen Ressourcen beitragen.“
Die zu entwickelnden Module sollen zunächst in den dualen Studienangeboten der Gesundheitswirtschaft an der THM als Wahlpflichtfächer erprobt werden. Ein eigener Studienschwerpunkt ist nach einer Probephase vorgesehen. Ebenfalls geplant sind zertifizierte Fortbildungskurse.
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Den Förderbescheid übergab Dr. Helmut Häuser, Vorstandsvorsitzender der Pitzer-Stiftung, in Wetzlar. Die Stiftung engagiert sich unter anderem in der medizinischen Fort- und Weiterbildung, im Rehabilitationswesen und in der Altenhilfe.