Die Medizintechnik verbindet die Leidenschaft begnadeter Ingenieure mit dem Wunsch Menschen zu helfen, Krankheiten vorzubeugen, zu lindern oder gar zu heilen. Immer wieder gelingt es Forschern und Ingenieuren Bauteile zu entwickeln, die zu neuen fortschrittlichen Behandlungsmethoden und Therapieformen führen. Medizinische Höchstleistung dank modernster Technik kann in einigen Fällen sogar über Leben und Tod entscheiden.
Wenn das Schwindelgefühl zur Gefahr wird
Jeder kennt das Gefühl, wenn sich der Kopf auf einmal dreht. Plötzliche Schwindelanfälle können von harmlosen Ursachen herrühren, können aber auch zu einem chronischen Krankheitsbild verlaufen. Wenn die Schwindelattacken nicht mehr nur kurzzeitig auftreten, sondern ein täglicher Begleiter werden, stellen sie eine Gefahr für das Leben des Menschen dar. Einmal an einem falschen Ort die Balance verloren und schon kann ein tödlicher Sturz die Folge sein.
Die Menière-Krankheit, die auch als Anfalls-Drehschwindel, bekannt ist, findet in den letzten Jahrzehnten immer mehr Beachtung. Die Attacken treten immer wieder kurzzeitig auf. Betroffen sind mehr Frauen als Männer. Das Erkrankungsalter liegt zwischen 50 und 60 Jahren. Die bisher gängigste Methode zur Therapie ist akute Medikamenteneinnahme. Sogenannte Antivertiginosa mindern die Wahrscheinlichkeit des Auftretens.
Hinzu kommt eine psychologische Betreuung. Die Patienten sind aufgrund der überraschend auftretenden Attacken verunsichert. Sie leiden unter einer dauerhaften Angst, vom Schwindel befallen zu werden, zu stürzen und sich zu verletzten. Diese Hilfslosigkeit darf sich nicht zu einer psychischen Krankheit ausbreiten, weswegen ausreichend psychologische Betreuung vonnöten ist.
Die Medizintechnik hat diese Gefahr erkennt und versucht sie zu bannen. Hierzu verwenden die Forscher das Neurofeedback. Bei dieser Methode lassen sich Körperreflexe anhand von elektronischen Geräten sichtbar machen.
Elektro-Enzephalogramm zur operanten Konditionierung
Um diesem Schwindelgefühl Einhalt zu gebühren, wird ein EEG Training genutzt. EEG steht für Elektro-Enzephalogramm, welches die elektrischen Gehirnimpulse der Patienten optisch darstellt. Zuvor wird dem Gerät ein optimaler Verlauf der Gehirnwellen eingespeist. Dauerhaftes Vergleichen der optimalen Gehirnwellen mit den tatsächlichen Wellen macht es dem Gerät möglich, Fehlstellen zu erkennen. Sobald eine solche Fehlstelle, die dem Über- oder Unterschreiten der normalen Gehirnwellenbereiche entspricht, eintritt, wird der Patient stimuliert. Unangenehme Geräusche, Vibrationen oder Signale werden genutzt, um ein unangenehmes Gefühl beim Patienten zu erzeugen.
Das Gehirn wird durch diesen Prozess konditioniert. Nach längerer Dauer prägt es sich ein, dass auf ein Unter- oder Überschreiten des Sollwertes eine negative Bestrafung folgt. Das Gehirn schafft es dadurch sich dauerhaft selbst zu regulieren. Es verfällt nicht mehr in Hoch- oder Tiefgebiete.
Technik, Psychologie und Medizin vereint
Durch dieses Gerät schaffen es weltweit zahlreiche Ärzte Gehirnströmungen von Patienten in gesunde Richtungen zu lenken. Es lassen sich neben diesen besagten Schwindelanfällen auch weitere Krankheitsbilde bekämpfen. So können beispielsweise Depressionen, Bluthochdruck oder gar Epilepsie anhand des EEG behandelt werden.
Die Medizintechnik schafft es somit, dem Menschen nicht nur ein Leben mit unterdrückten Beschwerden zu schaffen. Vielmehr ist es Ziel der Arbeit, dass die Beschwerden vollkommen geheilt werden. Durch Methoden wie das EEG lassen sich dauerhafte Erfolge verbuchen, die nur geringe Gefahr des Wiederauftretens aufweisen.
Doch dieses Beispiel ist nur ein winziger Bruchteil der Leistungen, die von der Medizintechnik erbracht werden.