Welche Atemschutzmasken sind zu empfehlen?
Kaum eine Produktreihe hat in diesem Jahr solche Verkaufserfolge zu verzeichnen wie medizinische Schutzausrüstung in Form von Atemmasken und Schutzhandschuhen. Dies wird sich auch so schnell nicht ändern. In den letzten Wochen sind die Fallzahlen für Covid-19 in Deutschland und vielen weiteren Ländern sprunghaft nach oben geschossen und seit Anfang November 2020 ist der von der Bundesregierung verhängte Teil-Lockdown in Kraft getreten. Einrichtungen wie Gaststätten, Bars, Clubs und Kneipen bleiben geschlossen. Auch Messen, Kinos und Theater unterliegen dem Veranstaltungsverbot. Einzig Versorgungsstationen für die Bevölkerung wie Supermärkte und der Großhandel sowie Schulen bleiben unter Hygieneauflagen geöffnet.
Es bleibt zu hoffen, dass es jetzt nicht zu ähnlichen Engpässen kommt wie im vergangenen Frühjahr. Dann würde die Situation sich vor allem bei Ärzten und medizinischem Personal verschärfen, sind diese doch laut Online-Portalen wie erste-hilfe-zuhause.de besonders auf Masken, Kittel, Schuhe und Visiere angewiesen. Besonders bei den Masken könnte es wegen der Tragepflicht wieder knapp werden. Erweisen sie doch neben der Abstandsregel den besten Dienst gegen eine Ansteckung. Sie dominieren zurzeit das Straßenbild und sind in allen möglichen Formen und Farben zu sehen. Manche haben inzwischen schon Lifestyle-Status erreicht. Dabei gibt es große Qualitätsunterschiede und es ist fraglich, ob jede Maske ihre Pflicht erfüllt.
Neben der Abstandsregel bietet die Atemschutzmaske den besten Schutz gegen das Virus.
Welche Masken bieten den besten Schutz?
Aufgrund der großen Nachfrage dürfen weitaus mehr Modelle vertrieben werden, als sie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt. Masken aus China und Übersee werden genauso angeboten wie zertifizierte FFP Masken. Selbstgemachte Community-Masken werden mit der gleichen Nonchalance getragen wie OP- Masken für den einmaligen Gebrauch.
Einig ist man sich darüber, dass die Masken eher andere schützen als den Träger selbst. Doch es gibt Unterschiede. Locker aufliegende OP- Masken und auch die Vertreter der Handarbeitsfront bieten da den geringsten Schutz. Die durch Niesen, Husten und lautes Sprechen abgesonderten Aerosole werden nur in erheblich geringerem Maße zurückgehalten als von FFP-Masken mit ihrer engen Passform und ihren prädestinierten Stoffen.
Verschiedene Ausführungen von FFP-Masken (filtering face piece)
Somit bieten FFP3 Masken und mit Abstrichen FFP2 Masken den besten Schutz, auch für den Träger selbst. Die Masken werden vom Robert Koch-Institut (RKI) in beiden Ausführungen sowohl zur Pflege als auch zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer Infektion durch das Coronavirus SARS-CoV-2 empfohlen.
Ursprünglich wurden diese Masken eingeführt, um den Träger bei gefährlichen Arbeitsumgebungen zu schützen. Sie sind europaweit nach der DIN EN 149:2009-08 normiert. FFP2 Masken schützen gegen gesundheitsschädliche Partikel auf Wasser- und Ölbasis und werden eingesetzt bei Schadstoffkonzentrationen bis zum 10-fachen des Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW). Dabei filtern sie 94% der Schadstoffe aus der Atemluft.
Demgegenüber dürfen FFP3 Masken bei Schadstoffgrenzwerten bis zum 30fachen des AGW getragen werden. Sie schützen gegen gesundheitliche und krebserzeugende Partikel auf Wasser- und Ölbasis, radioaktive Mikroteilchen, luftgetragene biologische Arbeitsstoffe und Enzyme. 99 % der Schadstoffe werden aus der Luft gefiltert.
Merkmale einer guten FFP Atemschutzmaske
Ein Merkmal einer guten FFP Maske ist das CE-Prüfsiegel. Damit werden unter anderem der Dichtsitz und die Filterleistung geprüft. Erkennbar ist das Siegel am blauen Stempel, der sich direkt auf der Maske befindet und eine 4-stellige Kennnummer beinhaltet. Nur dann hat das Produkt die Leckage-Prüfung der EN-Norm bestanden. Dabei muss die Handhabung einfach gehalten werden können. Viele Nutzer verschenken durch falsche Anwendung das Potenzial des Schutzes.
Eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Qualität der FFP Masken ist der Tragekomfort. Spätestens nach ein paar Minuten weiß der Träger diesen zu schätzen. Neben einem geringen Atemwiderstand ist darauf zu achten, dass die Maske mit einem hautverträglichen Komfort-Vlies ausgestattet ist. Ein Nasenpolster aus Schaumstoff erhöht den Tragekomfort, da der Nasenbügel nicht zu drücken anfängt. Letztendlich sorgen weiche Strickbänder mit Längenverstellung dafür, dass sich an der Maske eine bequeme Passform einstellen lässt.
Angebliches gesundheitliches Gefährdungspotenzial
In einigen Social Media Kanälen ist die Rede davon, dass die Masken Eigenschaften besitzen, welche die Gesundheit gefährden. Es wird dabei eine sogenannte CO2-Rückatmung angeführt. Diese könne unter der Maske eine Sauerstoffunterversorgung herbeiführen.
Dahingehende Studien konnten den Sachverhalt allerdings nicht bestätigen. Die Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt in Fällen von Atemnot, einfach die Maske abzusetzen.