Der neue Bachelorstudiengang Medizininformatik verbindet die Möglichkeiten der Informationsverarbeitung und der Medizintechnik mit den Anforderungen der modernen Medizin. Themen des Studienganges sind z.B. die Entwicklung von Modellen für eine Wissensbasis, die den Arzt in seinen Entscheidungen unterstützt. Dies kann durch eine automatisierte modellbasierte Analyse von Patientendaten oder die Simulation von Patientenverhalten geschehen. Das Studium setzt dabei inhaltliche Schwerpunkte in der Datenanalyse, in der Signal- und Bildverarbeitung sowie in Computational Neuroscience, einem Fach, das sich mit der Informationsverarbeitung durch Nervenzellen auseinandersetzt.
Auf der Basis einer breit gefächerten Grundlagenausbildung werden die Studierenden befähigt, analytische und konzeptionelle Fähigkeiten auf dem Gebiet der Medizininformatik zu entwickeln. Darüber hinaus werden die Studierenden bewusst auf die Entwicklung von sozialen Kompetenzen wie Kommunikations- und Teamfähigkeiten orientiert. So werden sie in die Lage versetzt, außerfachliche Bezüge aus dem gesellschaftlichen Umfeld zu berücksichtigen. Zudem entwickeln die Studierenden Methodenkompetenzen, beispielsweise Problemlösungstechniken. Aufgrund der schnellen Entwicklungen auf dem IT-Sektor und in den medizinischen Bereichen gehört die Fähigkeit zur Erschließung und Anwendung neuer Techniken und Erkenntnisse ebenso zum Studieninhalt wie fachübergreifende, semesterbegleitende Projekte.
Eine Besonderheit des Studienganges stellt das didaktische Konzept ProTrack dar. Hierbei handelt es sich um eine projekt- und praxisbasierte Schiene, Dadurch besteht die Möglichkeit für die Studierenden, an einer Themenstellung über mehrere Semester zu arbeiten. Durch diesen projekt- und praxisbezogenen Ansatz können die Studierenden, selbstständig an wissenschaftlichen Fragestellungen arbeiten, die an den jeweiligen Leistungsstand angepasst sind.
Wer ein Studium in Medizininformatik aufnehmen möchte, sollte gute Leistungen in Mathematik, Interesse an Programmierung und eine Neigung für medizinische Fragestellungen haben. Für die vielfältigen Aufgaben sind interdisziplinäres Denken, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität erfor-derlich. Systematisches Vorgehen, organisatorische und planerische Fähigkeiten helfen auch komplexe medizinische Problemstellungen durch Softwarelösungen erfolgreich zu bearbeiten.
Der universitäre Studiengang Medizininformatik ist einzigartig in der Region von Berlin bis Dresden. Standort des Instituts für Medizintechnologie, das den Studiengang anbietet, ist Senftenberg. In Zukunft wird die Lehre für einige Fächer der Informatik und Mathematik im Studiengang auch an Campustagen am Zentralcampus in Cottbus stattfinden. Für den Studiengang gibt es keine Zulassungsbeschränkung. Ein viersemestriger Masterstudiengang Medizininformatik ist in Planung.
Typische Arbeitgeber von Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Medizininformatik sind Krankenhäuser, Medizintechnik-Firmen, die pharmazeutische Industrie, Krankenkassen, Gemeinschaftspraxen von Fachärzten sowie Hochschulen und Forschungsinstitute.