Drei Viertel der Bürger ab 60 Jahre nimmt täglich Medikamente. Besonders chronische Erkrankungen werden von Senioren durch die Einnahme von Arzneien behandelt. Aber nicht nur das Alter, sondern auch die Einkommenssituation wirkt sich auf den Medikamentenkonsum aus. So nutzen 62 Prozent der Bürger mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro regelmäßig Arzneimittel. Das sind fast doppelt so viele wie in der Einkommensgruppe ab 2.500 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Arzneimittelsicherheit“ der IKK classic in Kooperation mit dem F.A.Z.-Institut.
„Der persönliche Gesundheitszustand wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst“, sagt Peter Rupprecht von der IKK classic in Hamburg. „Vor allem die individuellen Lebensumstände und das eigene Verhalten spiegeln sich im Gesundheitszustand der Bürger wieder.“ Auch wenn altersbedingt die Hälfte der gesamten Gesundheitsausgaben auf die Generation 65 plus entfallen, ist das Alter nicht der einzige kritische Faktor für einen erhöhten Medikamentenkonsum. „62 Prozent der Bürger mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 Euro greifen mindestens einmal täglich in den Arzneimittelschrank. Bei einem Einkommen ab 2.500 Euro halbiert sich dieser Wert nahezu“, so Peter Rupprecht weiter.
Mit Blick auf die Gesamtbevölkerung lässt sich zudem eine bundesdeutsche Zweiteilung erkennen: Während die Hälfte der Bürger aufgrund permanenter Beschwerden regelmäßig auf Arzneimittel angewiesen ist, kommt die andere Hälfte der Bevölkerung mit wenig bis keiner Medikation aus. Bei den jungen Bundesbürgern unter 30 Jahren verzichtet fast jeder Zweite gänzlich auf die Einnahme von Medikamenten. Je jünger die Befragten sind, desto geringer ist der durchschnittliche Arzneimittelkonsum. Auf der anderen Seite kommen nur 18 Prozent der Senioren ohne oder mit nur wenig Pharmapräparaten aus.