Das Vorkommen von Mykotoxinen in bestimmten pflanzlichen Lebensmitteln ist ein globales Problem, das allerdings von der jeweiligen geographischen Lage abhängig ist. Die spezifischen klimatischen Bedingungen sowie die hygienischen und qualitativen Standards innerhalb der Lebensmittelproduktionskette haben einen großen Einfluss auf das Vorkommen bzw. die Vermeidung von Mykotoxinen. Wegen ihrer teilweise hohen Toxizität sind die meisten relevanten Mykotoxine auf EU-Ebene gesetzlich reguliert, d. h. sie dürfen bestimmte Grenzwerte nicht übersteigen. Dies ist außerhalb der EU nicht einheitlich der Fall. Aufgrund von neuen Erkenntnissen über sogenannte „emerging“ bzw. „maskierte“ Mykotoxine können sich weiterhin Änderungen in der Risikobewertung ergeben. Um die Bildung von Mykotoxinen kontrollieren zu können, ist ein grundlegendes Wissen über die mykotoxin-bildenden Pilze eine Voraussetzung. Dies gilt insbesondere für das Vorkommen typischer Pilze in bestimmten pflanzlichen Lebensmitteln sowie für Erkenntnisse über die Physiologie der Mykotoxinbildung in Lebensmittelsystemen. Für die kritische Abschätzung der Beeinflussung der Lebensmittelsicherheit, durch das Vorkommen von Mykotoxinen, sind moderne, sensitive Analysemethoden unabdingbar. Dies gilt unter anderem für die Identifizierung geographischer Regionen, in denen bestimmte Mykotoxine besonders häufig gefunden werden können, bzw. für Produkte die besonders häufig kontaminiert sein können. Quantitative Daten sind weiterhin für lebensmittel-toxikologische Aussagen, die Entwicklung von Biomarkern oder die Analyse von Carry-Over-Effekten von Bedeutung. Die beste Möglichkeit, die Bildung von Mykotoxinen zu vermeiden, ist die Verhinderung des Wachstums der mykotoxin-bildenden Schimmelpilze. Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit der Pilze, auch an widrige Umstände, ist dies aber nicht vollständig zu erreichen. Fungizide, die Anpassung von Lagerbedingungen oder der Einsatz von biologischen Kontrollverfahren werden zur Unterdrückung des Pilzwachstums eingesetzt. Auch technologische Verfahren während der Lebensmittelherstellung bzw. -zubereitung können die Belastung durch Mykotoxine reduzieren. Da die genannten Ansätze, je nach Situation, nur begrenzt wirken, werden kontinuierlich weitere Verfahren entwickelt, um Kontaminationen durch Mykotoxine zu begrenzen.
Während der diesjährigen MRC2018 werden internationale Experten auf den Gebieten des globalen Vorkommens von Mykotoxinen, der gesetzlichen Regulierung, der mykotoxin-bildenden Pilze, der Mykotoxinanalytik, der Toxikologie und der Kontrolle der Mykotoxinbildung ihre Ergebnisse und Ansätze vorstellen. Aktuelle Informationen und wissenschaftliche Meinungen zu diesen Themen werden präsentiert und diskutiert.
Die MRC2018 findet von 08. – 09. Oktober 2018 im Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe, statt. Wir hoffen, dass Sie Interesse haben und freuen uns, Sie in Karlsruhe begrüßen zu dürfen.