Mammographie-Screening-Programm stellt sich kritischen Fragen von Frauen

Stellt die Strahlenbelastung ein hohes Risiko dar? Werden Frauen unnötig operiert? Ist Ultraschall die bessere Methode?

Mit Kurzfilmen und einem Online-Dialogforum () geht die Kooperationsgemeinschaft Mammographie in die Informationsoffensive.

„Letztendlich wollen Frauen, die eine Einladung zum Mammographie-Screening-Programm im Briefkasten finden, wissen, ist das wirklich gut für mich“, sagt Dr. Tatjana Heinen-Kammerer, Leiterin der Geschäftsstelle der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Frauen ab 50 Jahre erhalten mit der Einladung zwar ein Merkblatt zu Vor- und Nachteilen der Brustkrebs-Früherkennungsmaßnahme, offensichtlich bleiben jedoch Fragen offen.

„Strahlenbelastung ist immer wieder ein Thema genauso wie scheinbar falsche oder überflüssige Diagnosen“, berichtet Screening-Ärztin Dr. Karin Bock aus dem Praxisalltag. “Frauen haben einen Anspruch darauf, umfassend und auf der Grundlage aktueller Studien informiert zu werden“, betont die Gynäkologin.

Sie unterstützt daher wie viele andere Ärzte aus dem Screening-Programm die Initiative der Kooperationsgemeinschaft, gemeinsam mit dem Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrum ein Dialogforum im Internet ins Leben zu rufen. Unter können Frauen und andere Interessierte ihre Fragen zur Brustkrebs-Früherkennung vom unabhängigen Krebsinformationsdienst beantworten lassen. Ein weiteres Angebot sind unter anderem die kurzen Informationsfilme der Kooperationsgemeinschaft, die kritische Fragen aufnehmen und auf Basis aktueller Screening-Ergebnisse sowie wissenschaftlicher Studien behandeln.

Wer die telefonische Beratung bevorzugt, kann die kostenlose Hotline des Krebsinformationsdienstes nutzen: 0800-4203040.

Hintergrund:
Das 2005 eingeführte Mammographie-Screening-Programm wird seit Ende 2009 flächendeckend von 94 Screening-Einheiten angeboten. Jede Frau in Deutschland zwischen 50 und 69 Jahren hat alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung. Etwa jede zweite Frau – rund 54 Prozent – nimmt dieses Angebot zur Früherkennung von Brustkrebs im qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programm wahr.

Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im August 2003 gegründet worden. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms.

Weitere Informationen zum Mammographie-Screening-Programm sowie aktuelle Ergebnisse aus der Qualitätssicherung und der Evaluation unter .

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