Johanna Simon wird für ihre Arbeiten im Bereich der Nanopartikel-Protein-Interaktion ausgezeichnet. In ihrer Doktorarbeit untersucht die Wissenschaftlerin, wie sich Nanopartikel – Teilchen mit einem Durchmesser im Bereich von einem Milliardstel Meter – im Blut verhalten. Die Nanotechnologie stellt heute einen vielversprechenden Zweig für zukünftige medizinische Therapien dar. Hierfür werden Nanopartikel funktionalisiert, d. h. ihre Oberfläche so verändert, dass sie an bestimmten Stellen im menschlichen Körper andocken können – beispielsweise an einem Tumor, wo sie gezielt Wirkstoffe abgeben können. „Problematisch hierbei ist jedoch, dass diese Bindestellen durch Proteine im Blut blockiert werden können und die Therapie dadurch an Effektivität verliert“, so Johanna Simon. „Daher fasziniert es mich, diese komplexen Vorgänge mit modernen Analysemethoden genauer zu untersuchen und zu verstehen.“
Hierfür versetzt Simon Blutplasma mit Nanopartikeln, welche sie danach wieder vom Plasma separiert. Über massenspektroskopische Methoden konnte sie untersuchen, wie stark welche Proteine an die Nanopartikel binden. Die Arbeiten können in Zukunft dazu beitragen, die Entwicklung von auf Nanotechnologie basierenden Therapeutika zu verbessern.
Über Johanna Simon
Johanna Simon, Jahrgang 1989, wurde in Breidenbach in der Nähe von Marburg geboren. Nach einem Studium der biomedizinischen Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wechselte sie für ihre Diplomarbeit in die Gruppe von Prof. Katharina Landfester am MPI für Polymerforschung in Mainz. Heute arbeitet sie unter Betreuung von Prof. Volker Mailänder, Professor an der Universitätsmedizin Mainz und Gruppenleiter am MPI-P, weiterhin in der Abteilung von Prof. Katharina Landfester.
Reimar-Lüst-Stipendium
Prof. Dr. Reimar Lüst (*1923) ist deutscher Astrophysiker und Wissenschaftsmanager. Von 1972 – 1984 war Lüst Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Aus Anlass seines 60. Geburtstags wurde im Jahr 1983 aus Spenden deutscher Wirtschaftsunternehmen eine Stiftung zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen. Das hieraus finanzierte Reimar-Lüst-Stipendium wird jährlich vergeben, die Preisträger werden durch Prof. Lüst persönlich ausgewählt.
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) zählt zu den international führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Polymerforschung. Durch die Fokussierung auf weiche Materie und makromolekulare Materialien ist das MPI-P mit seiner Forschungsausrichtung weltweit einzigartig. Seine Aufgabe ist es, neue Polymere herzustellen und zu charakterisieren. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Untersuchung ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften. Das MPI-P wurde 1984 gegründet. Es beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem In- und Ausland, von denen die große Mehrzahl mit Forschungsaufgaben befasst ist.
Weitere Informationen
Kontakt
Johanna Simon
Tel.: 06131-379 723
eMail:
Prof. Katharina Landfester
Direktorin
Tel.: 06131-379 170
eMail:
Prof. Volker Mailänder
Gruppenleiter
Tel.: 06131-379 248
eMail: