Fettleibigkeit, bekannt als Adipositas, ist auf dem Vormarsch. Oftmals beginnt die Fettleibigkeit schon im kindlichen Alter. Magenballon: Innovative Entwicklung auf dem Abnehm-Markt – der Magenballon jetzt auch für leicht bis mäßig Übergewichtige. Dr. Merkle steht Frage und Antwort zum Thema Magenballon von Orbera, die nun bei Dynamic Weight Control eingesetzt werden.
DWC: Herr Dr. Merkle, laut Presse sind Sie einer der führenden Chirurgen im Bereich der Adipositas-Behandlungen mit dem Magenballon.
Dr. Merkle: Mit 10% aller Magenballon-Behandlungen jährlich in Deutschland verfügen wir über umfassende Erfahrung auf diesem Gebiet.
DWC: Die Firma Pharm-Allergan hat vor kurzem den Magenballon Orbera entwickelt, den Sie exklusiv mit zwei weiteren Anbietern bei Ihren Patienten verwenden. Was ist das Innovative an diesem Magenballon?
Dr. Merkle: Bislang war die Magenballon-Behandlung erst ab einem Body Mass Index größer als 30 indiziert. Mit dem neu entwickelten Magenballon Orbera, können auch Patienten mit leichtem bis mäßigem Übergewicht ab einem BMI von 27 behandelt werden. Das bedeutet, auch Menschen mit ca. zehn Kilo über Normal- bzw. Idealgewicht steht die Behandlungsoption mit dem Magenballon durch den Orbera offen.
DWC: Ist es denn notwendig, dass Patienten mit leichtem bis mäßigem Übergewicht Hilfsmittel zum Abnehmen offeriert werden?
Dr. Merkle: Sicherlich ist es sinnvoll auch diesen Patienten Hilfsmittel anzubieten, da sich aus leichtem Übergewicht sehr schnell massives Übergewicht entwickeln und dieses dann auch zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann. Außerdem sind es oftmals die wenigen überschüssigen Pfunde die dem Patienten schwer zu schaffen machen. Jeder der schon einmal versucht hat 8 – 10 Kilo abzunehmen kann das mit Sicherheit bestätigen.
DWC: Was genau bewirkt der Magenballon?
Dr. Merkle: Der Orbera Magenballon ist ein dehnbarer Silikonballon, welcher in einem ambulanten Eingriff über Mund und Speiseröhre in den Magen eingebracht wird. Dort wird der Ballon bis zum gewünschten Volumen mit Kochsalzlösung gefüllt. Durch die damit erreichte Teil-Füllung des Magens, stellt sich beim Patienten schneller ein Sättigungsgefühl ein und die Nahrungsaufnahme wird reduziert, was die Gewichtsabnahme zur Folge hat.
DWC: Wie zeitaufwendig ist der Eingriff und wie lange verbleibt der Magenballon im Körper?
Dr. Merkle: Der große Vorteil beim Magenballon liegt darin, dass es sich hierbei um keinen operativen Eingriff handelt, sondern lediglich um eine Therapie mit dem Magenballon als reversibles Hilfsmittel. Das Einsetzen des Magenballons dauert nur etwa 10-20 Minuten. Dieser kann dann bis zu einem halben Jahr im Magen verbleiben.
DWC: Und danach, nimmt der Patient dann wieder zu?
Dr. Merkle: Der Erfolg der Behandlung ist maßgeblich von der Motivation des einzelnen Patienten abhängig. Unser Ziel ist es gemeinsam mit dem Patienten sein Ess- und Bewegungsverhalten im Rahmen der Therapie umzustellen. Der Magenballon dient lediglich als sehr effektives Hilfsmittel, welches die Umgewöhnung an die neue Lebensweise enorm erleichtert. Nach dem halben Jahr mit dem Magenballon sollte der Patient seine Lebensweise soweit umgestellt haben, dass dieser in der Lage ist sein Gewicht zu halten. Hat der Patient sein Idealgewicht noch nicht erreicht, kann die Therapie mit dem Magenballon ohne weiteres wiederholt werden.
DWC: Muss man bei der Behandlung durch den Orbera Magenballon mit Komplikationen rechnen?
Dr. Merkle: Die Risiken und Nebenwirkungen dieser Therapie sind als sehr gering einzustufen. Lediglich in den ersten Tagen nach dem Einsetzen des Magenballons kann es zu leichter Übelkeit, möglicherweise auch mit Erbrechen, beim Patienten kommen, da der Magenballon für den Magen einen Fremdkörper darstellt.
DWC: Herzlichen Dank für das Gespräch.(pa 05/2010)