Doch noch immer fehlt es an Aufklärung auf allen Ebenen, um Suizide zu verringern. Noch immer erhält nur eine Minderheit der Erkrankten eine optimale Behandlung. Noch immer wird die Krankheit Depression in ihrer Schwere und dem durch sie verursachten Leidensdruck unterschätzt. Noch immer schweigen Betroffene über die Diagnose Depression, weil diese Erkrankung stigmatisiert und gesellschaftliche Ausgrenzung sowie berufliche Nachteile bewirkt. Dabei ist die Depression keine Schwäche des Charakters. Sie ist eine ernst zu nehmende Stoffwechselerkrankung des Gehirns, die schnell und kompetent behandelt werden muss, damit sie nicht chronisch wird oder im Suizid endet.
Zu diesem brisanten Thema und für die beliebte Vortragsreihe „Lust auf Wissenschaft“ konnte das Max-Planck-Institut Dortmund mit Professor Florian Holsboer, einen der weltweit führenden Depressionsforscher als Referenten gewinnen. Seit 1989 ist Florian Holsboer Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München. Dort werden Patienten mit psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen stationär und ambulant behandelt. Für die klinische Forschung des Instituts wird ein breites Spektrum modernster Technologien der Molekularbiologie und Genetik eingesetzt. Florian Holsboer ist dabei ein Vorreiter der personalisierten Medizin, deren Ziel die auf die individuellen Eigenschaften des Patienten „maßgeschneiderte“ Therapie ist
Am Donnerstag, 04.11. 2010 um 18.00 Uhr wird Professor Holsboer im Hörsaal des Dortmunder Max-Planck-Instituts über die molekularbiologischen und genetisch bedingten Ursachen der Depression berichten, Therapiemöglichkeiten vorstellen und einen spannenden Einblick in die Zukunft der Depressionsforschung geben.
Die Vortragsreihe „Lust auf Wissenschaft“ richtet sich an alle, die hinter die Kulissen der Naturwissenschaften blicken sowie aus erster Hand und in allgemein verständlicher Form etwas über neue Forschungsergebnisse erfahren möchten. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Veranstaltungsort ist das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund, Otto-Hahn-Str. 11.