Leser fragen, Experten antworten – Lohnt sich ein nachträglicher Einbau von Gas-Antrieb?

(dmd). Was muss ich bei einer Umrüstung eines gebrauchten Autos auf zusätzlichen Gasantrieb beachten? Unser Experte der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger (KÜS), Hans-Georg Marmit, gibt Antwort.

Leserfrage: Lohnt sich für meinen acht Jahre alten Opel Astra eigentlich der nachträgliche Einbau einer Gasanlage?

Antwort: Autogas ist in etwa halb so teuer wie Super. Auch wenn sich der Verbrauch im Gas- gegenüber dem Benzinbetrieb um rund 20 bis 30 Prozent erhöht, fährt man mit dem sogenannten LPG deutlich preiswerter als mit einem konventionellen Pkw. Wer nicht gleich ein Auto mit Gasantrieb kauft, muss aber zunächst in die Nachrüstung einer Gasanlage investieren – rund 1.500 bis knapp 4.000 Euro je nach Modell. Ob sich das lohnt, hängt vor allem von der Fahrleistung ab. Im Schnitt amortisiert sich die Umrüstung nach 50.000 Kilometern. Bei einen sparsamen Basisauto dauert es länger, bei einem Modell mit generell hohem Verbrauch geht es schneller. Im konkreten Fall kommt es natürlich auch auf das Alter des Autos an, das umgerüstet werden soll. Da stellt sich die Frage, ob es überhaupt lang genug durchhält, um die Kosten wieder einzufahren. Wichtig ist, dass ein erfahrener und spezialisierter Betrieb die Umrüstung vornimmt und dass die Umrüstung in die Fahrzeugpapiere eingetragen wird.

Wer auf Gas umrüsten will, muss also rechnen. Positiv bedacht werden sollte dabei aber auch, dass der Wert des Autos durch die Umrüstung steigt – so dass bei einem Verkauf als Gebrauchtwagen ein Teil der Kosten wieder hereingeholt werden könnte. Bedacht werden sollten aber auch die versteckten Zusatzkosten. Für die Gasanlage ist in der Regel eine spezielle Wartung vorgeschrieben, die herstellerabhängig etwa alle 20.000 Kilometer durchgeführt werden muss. Kostenpunkt: Rund 125 Euro. Einige Umrüster schreiben zudem ein Kraftstoff-Additiv vor; alle 20.000 Kilometer werden dann 20 bis 25 Euro fällig.

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