Leises einzukaufen spart Geld: Broschüre gibt Tipps für den Einkauf leiser Maschinen

Seit Jahren steht die berufsbedingte Schwerhörigkeit in der Liste der anerkannten Berufkrankheiten unangefochten auf Platz eins. Ein Viertel aller Beschäftigten arbeitet regelmäßig unter Lärmbelastung. Das ist nicht nur schlecht für die Ohren, auch der restliche Körper leidet unter dem Lärm. Er reagiert mit einer verstärkten Ausschüttung von Stresshormonen, was sich negativ auf Herz-Kreislauf-System, Magen-Darm-Trakt und Psyche auswirkt.

Die BAuA forscht seit langem im Bereich Lärmschutz und veröffentlicht unter anderem Anleitungen zur lärmarmen Konstruktion von Maschinen. Bisher sind leise Maschinen in den Betrieben aber wenig verbreitet. Denn noch gilt Lärm in der Regel nicht als Mangel, es halten sich sogar die Überzeugungen, leistungsstarke Maschinen müssten laut sein, leise seien teurer und darüber hinaus nur schwer zu beschaffen.

Hier will die Broschüre Klarheit schaffen und zeigen, dass leise Maschinen Geld sparen und somit den Betrieb wettbewerbsfähiger machen. In Unternehmen sollte nicht die Maxime gelten „Viel Leistung für möglichst wenig Geld“, ohne dabei die Folgekosten mit einzukalkulieren. Neben den durch Lärmstress verursachten Kosten, die sich beispielsweise durch einen erhöhten Krankenstand im Unternehmen auswirken, gehören dazu etwa auch die Kosten für die Lärmschwerhörigkeit, die sich auf 170 Millionen Euro im Jahr belaufen und die die Unternehmen über ihre Beiträge an die Berufsgenossenschaften tragen müssen.

Neben diesen Kosten entstehen jedem einzelnen Betrieb aber auch finanzielle Belastungen durch die verminderte Leistungsfähigkeit der Beschäftigten infolge von Lärm. Denn Krach beeinträchtigt nicht nur die Kreativität, er stört auch die Konzentration und die verbale Kommunikation, wodurch Fehler, und damit eine geringere Qualität der produzierten Erzeugnisse, und Unfälle häufiger auftreten. Präventionsmaßnahmen wie Lärmunterweisungen und Gehörvorsorgeuntersuchungen belasten das Budget zusätzlich.

Richtig ins Geld gehen aber vor allem nachträgliche Lärmminderungsmaßnahmen für Maschinen. Deshalb ist es ratsam, direkt beim Kauf ein möglichst leises Gerät zu wählen. Die BAuA-Broschüre zeigt auf, welche Kenngrößen dabei zu achten ist und erläutert sie ausführlich. Einkäufer können sich so mit der Broschüre das nötige Sachwissen zur Anschaffung leiser Maschinen aneignen. Denn leise Maschinen rechnen sich für jeden Betrieb, nicht nur in Euro und Cent sondern auch in Wohlbefinden, Gesundheit, Arbeitsmotivation und mehr Lebensqualität für die Beschäftigten.

Die Broschüre „Laut ist teuer – Tipps für den Einkauf leiser Maschinen“ kann in kleinen Mengen kostenlos über das Informationszentrum der BAuA bezogen werden, Telefon 0231 9071-2071, Fax 0231 9071-2070 oder E-Mail . Eine Version im PDF-Format gibt es zum Herunterladen auf der BAuA-Homepage unter www.baua.de/publikationen.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.

Nach oben scrollen