Oberarzt Dr. Andreas Kirschbaum, neuer Leiter des Bereichs Thoraxchirurgie in der UKGM-Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, hat ein neues Laserverfahren nach Marburg gebracht. „Mit dem Laser können Krebsmetastasen in der Lunge besonders präzise und vor allem gewebeschonend und blutarm entfernt werden“, sagte Dr. Kirschbaum heute. Während bei dem bisherigen Verfahren oft ganze Teile eines Lungenflügels entfernt werden mussten, kann der Laser deutlich präziser eingesetzt und somit gesundes Gewebe erhalten werden. Die Zahl der betroffenen Krebspatienten ist hoch, denn erfahrungsgemäß entwickelt etwa jeder dritte Krebspatient im Laufe der Erkrankung Metastasen in der Lunge.
Nachdem die Krebsherde durch eine Computertomographie lokalisiert wurden, erfolgt die Operation. Dabei tastet der Chirurg den betroffenen Lungenflügel Stück für Stück ab, um so auch kleinste Metastasen zu erfühlen, die von der Computertomographie nicht immer erfasst werden. Danach kommt der Laser zum Einsatz. Bis zu 100 Metastasen können so entfernt werden.
„Für die Patienten bedeutet diese Technik mehr Lebensqualität, da auch mögliche Komplikationen nach diesem schonenden Eingriff äußerst selten sind. Zudem steigt die Lebenserwartung im Vergleich zu den bisherigen Verfahren an, weil mit dem Laserverfahren auch Patienten behandelt werden können, die zuvor als inoperabel galten“ so Dr. Kirschbaum
Seit Anfang April dieses Jahres ist Dr. Andreas Kirschbaum neuer Leiter des Bereiches Thoraxchirurgie am UKGM in Marburg. Neben der speziellen Lasertechnik, beherrscht er sämtliche gängige Operationsmethoden in der Thoraxchirurgie. Zu seinen Schwerpunkten gehört außerdem die Luftröhrenchirurgie, Entfernung fortgeschrittener Tumore, Korrektur von Brustkorbdeformitäten, Lungenvolumendeduktion bei Lungenemphysem. Zuvor arbeitete Dr. Kirschbaum über fünf Jahre als Oberarzt in der Abteilung für Thoraxchirurgie der Universitätsklinik Freiburg.