Schwindel ist eine Störung der Orientierung im Raum. An der adäquaten Raumorientierung sind aber mehrere Sinnessysteme beteiligt, vor allem das Gleichgewichtsorgan im Innenohr. Es informiert über die Stellung des Kopfes und über seine Bewegungen im Raum. Zusammen mit dem Auge und den Körpereigenfühlern in Muskeln, Sehnen und Gelenken steuert es Augenbewegungen und sorgt für die Aufrechterhaltung des Körpergleichgewichts. Es handelt sich dabei um ein fein abgestimmtes Zusammenwirken verschiedener Sinnessysteme. Mit zunehmendem Lebensalter lassen die Leistungen der einzelnen Sinnesorgane nach (z.B. Alterssichtigkeit).
Dies gilt auch für das Gleichgewichtssystem. Hinzu kommen Alterungsvorgänge im Gehirn selbst, sodass im höheren Lebensalter vermehrt mit Koordinationsstörungen zu rechnen ist. Bekanntlich äußert sich dies dann in häufiger auftretenden Stürzen mit allen ihren Konsequenzen. Der HNO-Arzt ist bei dieser Problematik mit seinen Fachkenntnissen und den ihm zur Verfügung stehenden diagnostischen Methoden derjenige, der feststellen kann, inwieweit das Gleichgewichtsorgan und die Kooperation mit anderen Sinnessystemen gestört sind. Mit gezielt eingesetzten Übungsprogrammen („Training gegen Schwindel“ – Hamann) kann einer solchen fatalen Entwicklung entgegengewirkt werden. Es ist wünschenswert, wenn diese Erkenntnisse von den Krankenkassen berücksichtigt werden, sodass nicht nur älteren Menschen ihre Mobilität erhalten bleibt, sondern auch Kosten, die durch die Sturzfolgen entstehen, reduziert werden können.