Der Körper des Menschen ist auf eine Vielzahl von Aminosäuren angewiesen. Einige davon kann er selbst herstellen, andere nicht. In Zusammenhang mit diesen Substanzen fallen tendenziell Namen wie Lysin, Phenylalanin und Leucin zuerst. Doch auch viele, nicht-essenzielle Fettsäuren tragen zur Funktionsfähigkeit des Körpers bei. L-Carnitin ist eines jener Bestandteile, welche in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben dürfen.
Was ist L-Carnitin und wofür braucht es der Körper?
L-Carnitin ist eine chemische Verbindung, welche der Körper aus den essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin herstellt. Hauptsächlich ist diese Substanz in Zusammenhang mit dem Stoffwechsel entscheidend. Die Bildung erfolgt vor allem in Leber und Niere, während die Skelettmuskulatur für die Speicherung verantwortlich ist. Aufgrund der Modulation von Entzündungs- und Oxidationsprozessen spielt es auch eine wichtige Rolle für die Stressreaktion. Der Tagesbedarf liegt bei etwa 100 bis 300 Milligramm.
Ein wichtiger Vorteil von L-Carnitin ist in Zusammenhang mit sportlicher Betätigung festzustellen. Die Verbindung hilft vor allem bei der Fettverbrennung und kann somit den Gewichtsverlust erleichtern. Das angestaute Körperfett kann in Energie umgewandelt werden und somit für niedrigere Werte auf der Waage sorgen. In Kombination mit Krafttraining und kalorienreduzierter Ernährung wird eine definierte Körperform so deutlich schneller erzielt.
L-Carnitin spielt auch beim Erhalt des Immunsystems eine wesentliche Rolle. Die Immunzellen des Körpers sind bei der Energieproduktion auf jene Substanz angewiesen und dienen als Stimulator. Im Falle akuter Infektionen wird der Bedarf von Immunzellen deutlich ansteigen. Außerdem bietet L-Carnitin eine Erhöhung der Antikörperproduktion und aktiviert die Bildung weißer Blutkörperchen.
L-Carnitin-Mangel – welche Folgen sind zu befürchten?
Fehlt es dem Körper an L-Carnitin, sind verschiedene Auswirkungen die Folge. Durch die unzureichende Energieproduktion der Zellen sind mangelnde Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwächen und Dauererschöpfungen vorprogrammiert. Zu wenig L-Carnitin erhöht zusätzlich auch das Infektionsrisiko des Körpers. Mit jenem Effekt wird auch die körpereigene Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen. Eine vorübergehende Muskelschwäche kann langfristig auch einen Schwund bewirken.
In besonderen Fällen ist eine zu geringe Konzentration von L-Carnitin auch mit deutlich gröberen Krankheitsbildern verbunden. Jonas Kappel, Ernährungsexperte von medmeister sieht in kardiovaskulären Beschwerden ein Indiz, “da viele Herzerkrankungen mit einem Mangel an L-Carnitin einhergehen. Für unser Herz ist L-Carnitin sehr wichtig, um aus Fettsäuren Energie herzustellen. Dadurch kann es die Fettzellen vor der toxischen Wirkung der langkettigen Acyl-CoA-Verbindungen schützen.” Die daraus resultierende Freisetzung unverwerteter Fette begünstigt den Anstieg der Blutfettwerte. Schlaganfälle oder auch Herzinfarkte treten dadurch mit höherer Wahrscheinlichkeit auf.
Bei welchen Situationen kann eine L-Carnitin Zufuhr helfen?
Die eben genannten Beschwerden sind direkte Folgen einer Mangelerscheinung und können mit einer zusätzlichen Aufnahme gemildert werden. Allerdings bietet eine besondere Zufuhr auch in anderen Fällen entsprechende Abhilfe. Diabetes kann sowohl vorbeugend als therapeutisch behandelt werden. Die Senkung der freien Blutzuckerwerte während des Tagesablaufs ist so garantiert. Auch Cholesterin baut sich schwieriger auf und die körpereigene Insulinbildung wird gefördert.
Eine zusätzliche Aufnahme an L-Carnitin kann nicht nur im Falle körperlicher Beschwerden sinnvoll sein. Der Bedarf während einer Schwangerschaft ist deutlich erhöht und ist vor allem mit dem stetigen Muskelwachstums des Fötus verbunden. Ist der L-Carnitin-Haushalt der Mutter gestört, wird die Lungen- und Herzfunktion des Kindes deutlich beeinträchtigt.
Obwohl L-Carnitin vom Körper produziert wird, setzt sich der Großteil aus aufgenommenen Lebensmitteln zusammen. Vor allem Fleisch ist ein besonders wichtiger Lieferant. Insbesondere Rindfleisch deckt mit einer einzigen Portion den überwiegenden Tagesbedarf bereits ab. Neben Milchprodukten sind auch entsprechende Supplemente in Kapsel-, Riegel- oder Pulverform eine Möglichkeit zur Erhöhung.