Die Verleihung der Kussmaul-Medaille erfolgte im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie am 18.09.2013 in Mannheim. Die Arbeitsgruppe hat ein höchst erfolgreiches Kursprogramm für rheumatologische Fachassistenten und –assistentinnen entwickelt. Die Kurse umfassen Anfänger-, Grund-, Aufbau- und Refresherkurse, die in unterschiedlichen Tiefen rheumatologisches Wissen und praktische Fertigkeiten wie einfache Untersuchungen, Erheben von Assessments, Grundlagen von Infusionstherapie und Wundmanage¬ment oder Umgang mit schwierigen Patienten vermitteln. Die Ausbildung ist curriculär und folgt definierten Lernzielen.
Die Kurse finden seit 2006 unter dem Dach der Rheumaakademie statt und werden mit einem Zertifikat abgeschlossen. Der Grundkurs beispielsweise erstreckt sich über vier Wochenenden, an deren Ende jeweils eine Prüfung erfolgt. In umfänglichen Evaluationen wurden die Kurse sowohl von den Teilnehmern als auch von den Ärzten sehr positiv bewertet. Inzwischen wurden fast 1.000 Fachassistenten und -assistentinnen geschult. Diese zusätzliche Qualifikation hat wesentlich zur Verbesserung der rheumatologischen Versorgung in der ambulanten Versorgung beigetragen.
Die Kussmaul-Medaille soll die Rheumaforschung und den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen unterstützen, wissenschaftliche Konzepte der Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie der Patientenschulung fördern und Mitglieder, Ärzteschaft und Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen zu den Grundlagen der Erkennung, Behandlung, Rehabilitation und Verhütung rheumatischer Krankheiten informieren.
Namensgeber der Auszeichnung ist der deutsche Internist Adolf Kussmaul (geboren 1822 in Graben bei Karlsruhe, gestorben 1902 in Heidelberg). Er wirkte in Heidelberg, Erlangen, Freiburg und Stra߬burg. Neben der Beschreibung der Kussmaul-Atmung, zum Beispiel beim diabetischen Koma, des Kussmaul-Pulses, eines paradoxen Pulses bei Perikarditis, sind seine gastroenterologischen Forschungen mit der Einführung eines Vorläufers des Gastroskops bedeutsam.
Zusammen mit Maier beschrieb er 1866 die Kussmaul-Maier-Krankheit oder Panarteriitis nodosa als eine Entzündung und fibrinoide Nekrose von Arterien mittlerer Größe mit Aneurysmenformation und Organinfarkten.
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1.400 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert seit mehr als 80 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.