(djd). Eines der schönsten Dinge an der Kindheit ist die Unbefangenheit, mit der die Kleinen noch aufeinander zugehen. So stecken Krabbelkinder gern mal den Schnuller eines Kameraden oder dessen Stofftier in den Mund. Nicht nur in der Puppenecke des Kindergartens wird eifrig gekuschelt und die beste Freundin morgens am Schultor innig umarmt. Und die Jungs stecken beim Legospielen die Köpfe zusammen. Fast alle ansteckenden Kinderkrankheiten oder Erkältungsviren werden durch Kontakt per Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen. Doch auch Parasiten wie Würmer, Krätzmilben oder die gefürchteten Kopfläuse gelangen so von Kind zu Kind. Ein Läusebefall gilt immer noch als Tabuthema und unterliegt in vielen Familien strengster Geheimhaltung. Dazu besteht medizinisch gesehen hierfür keinerlei Grund, denn Kopfläuse zu bekommen, ist keine Schande und hat mit mangelnder Hygiene nicht das Geringste zu tun.
Abwarten verschlimmert das Problem
Bei Läusealarm im Umfeld sollten Eltern ihre Kinder vorsorglich umgehend untersuchen. Wer erst auf das Kratzen wartet, gibt den kleinen Krabblern Zeit, sich munter zu vermehren. Eine Leselupe kann hierbei hilfreich sein. Der Körper einer Laus ist nahezu durchsichtig bis hellbraun. Sie sind hell und klein und können mit Schuppen verwechselt werden. Das Weibchen klebt die sogenannten Nissen bevorzugt am Hinterkopf oder hinter den Ohren an die Haarschäfte – aufgereiht wie Perlen an einer Schnur. Übrigens: Alte Hausmittel wie das Auftragen von Teebaumöl, tägliches Haarewaschen oder Auftragen von Haarspray kann einem Läusebefall keinesfalls vorbeugen. Genauso wenig wie Essig oder Alkohol den Kinderschopf von den Parasiten befreien können.
Schnelle und einfache Behandlung
Je schneller eine Behandlung mit einem wirksamen Kopflausmittel wie etwa Nyda aus der Apotheke erfolgt, umso eher bekommen Betroffene die Läuseinfektion in den Griff. Das in dem Präparat enthaltene Dimeticon (Silikonöl) dringt tief in die Atemwege der Läuse und Nissen ein und erstickt diese. Zwei Behandlungen genügen und nach erfolgter Erstbehandlung kann das Kind bereits wieder öffentliche Einrichtungen besuchen. Die Schule, der Kindergarten oder die Kinderkrippe sollten in jedem Fall benachrichtigt werden, denn so haben auch andere Eltern die Chance, rasch zu handeln, bevor sich der Befall womöglich zu einer Epidemie auswächst. Das Abtöten der Tiere ist der wichtigste Teil in der Läusebekämpfung. Daneben sollte das Kinderzimmer gesaugt und feucht gewischt, die Stofftiere, Kleidungsstücke und Bettwäsche des kleinen Patienten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um eventuell vorhandene Läuse oder Eier abzutöten. Zwar können die Tierchen ohne menschliches Blut nur wenige Stunden überlegen, dennoch können ausgeliehene Kleidungsstücke wie Mützen oder Schals einen Übertragungsweg darstellen.