(djd). Eine Änderung des EU-weiten Recyclinggesetzes verpflichtet die europäischen Staaten, bis Sommer 2013 strengere nationale Regeln zur Wiederverwertung insbesondere von Elektro- und Elektronikschrott umzusetzen. Das Gesetz soll die Umwelt vor Schadstoffen schützen und zugleich dafür sorgen, dass wertvolle Rohstoffe, die sich in alten Toastern, Kühlschränken, Waschmaschinen oder in Handy, Computer, Laptop und Co. in reicher Menge finden, nicht auf den Müll wandern, sondern sinnvoll genutzt werden. Neben geringen Mengen Gold und seltener Spezialmetalle hat vor allem Kupfer dabei eine herausragende Bedeutung.
Kupfer wiederverwerten
Das rote Metall findet sich besonders häufig in vielen elektrischen und elektronischen Bauteilen. Obwohl Kupfer noch reichlich in der Erde vorhanden und ein Engpass bisher trotz steigender Nachfrage nicht in Sicht ist, lohnt sich das Recycling längst. Denn die erneute Nutzung und Verwertung ist zum einen bedeutend umweltfreundlicher, da für das Einschmelzen deutlich weniger Energie eingesetzt wird als für die Gewinnung aus Erz. Zum anderen ist die Wiederverwertung auch wirtschaftlich günstiger.
Gleichbleibend hohe Qualität
Synthetische Werkstoffe lassen sich generell nur bedingt recyceln, verlieren aber mit jeder neuen Verarbeitung an Qualität. Eine solche sogenannte Recycling-Kaskade kennt Kupfer nicht. Egal wie oft es eingeschmolzen und zu neuen Bauteilen verarbeitet wird: Die Qualität des Materials bleibt unverändert und es lässt sich immer wieder einsetzen. So könnten sich theoretisch Teile einer Kupfermünze aus römischer Zeit in einem Smartphone neuester Bauart befinden – feststellen ließe sich das aufgrund der gleichbleibenden Materialeigenschaften nicht. Auch Legierungen wie Messing, Rotguss oder Bronze lassen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand wieder in ihre Ausgangsmaterialien aufspalten. Das dabei gewonnene Kupfer ist ebenfalls uneingeschränkt für alle denkbaren Einsatzzwecke nutzbar.