Im Rahmen einer aktuellen klinischen Studie sucht die Abteilung für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Heidelberg Patienten mit zahnlosem Ober- und Unterkiefer, die mit dem Halt oder der Funktion ihrer Prothesen unzufrieden sind. Sie werden mit neuem Zahnersatz auf Implantaten versorgt: Bereits mit zwei Implantaten im Unterkiefer und vier Implantaten im Oberkiefer und darauf fixierten Druckknöpfen bekommen Totalprothesen stabilen Halt. Dies ist mit einer deutlichen Steigerung der Kauleistung und der Lebensqualität verbunden. Aspekte wie Lebensqualität, Kauleistung und Geschmackswahrnehmung der Studienteilnehmer sollen insbesondere beleuchtet werden. Patienten, die an der Studie teilnehmen, sparen einen Großteil der sonst für das Einsetzen der Implantate und die Anfertigung des Zahnersatzes anfallenden Gesamtkosten.
Etwa ein Viertel der 65- bis 74-jährigen Menschen ist zahnlos
In Deutschland ist etwa ein Viertel der 65- bis 74-jährigen Menschen zahnlos, wobei der Anteil der Zahnlosen mit zunehmendem Alter weiter ansteigt. Wenn alle Zähne fehlen, werden sie in den meisten Fällen durch Totalprothesen ersetzt. Auch wenn sie nach allen Regeln der zahnärztlichen Kunst hergestellt sind, stellen Totalprothesen für viele Patienten eine unbefriedigende Lösung dar. Der Grund dafür ist leicht nachzuvollziehen: Die Prothesen liegen ausschließlich auf der Schleimhaut auf. Insbesondere bei flachem Kieferkamm verrutschen sie beim Kauen klebriger oder harter Nahrung. Die Kaukraft und die Kauleistung sinken im Vergleich zu einem natürlichen Gebiss auf 20 bis 30 Prozent. Schmerzhafte Druckstellen treten häufig auf, manchmal auch ein Würgereiz oder eine gestörte Aussprache. Außerdem beschleunigt die Druckbelastung der Prothesen den Abbau des Kieferknochens und damit die weitere Verschlechterung des Prothesensitzes. Die psychologische Wirkung von wackelnden Prothesen ist ebenfalls nicht zu unterschätzen; viele Betroffene meiden die Öffentlichkeit und ihr Selbstbewusstsein leidet.
Mit Zahnimplantaten ist man heute in der Lage, diese Situation wesentlich zu verbessern. In der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Heidelberg werden Implantatgetragene Prothesen seit mehreren Jahren systematisch untersucht und dabei unter anderem neue Materialien und Behandlungsverfahren erprobt.
Interessierte können einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren:
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Heidelberg
Telefon: 06221/566040
E-Mail mzk-prothetik@med.uni-heidelberg.de.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de