Kommt der Beelitzer Spargel wirklich aus Beelitz? (BAM-Pressemitteilung 5/2011)

Isotope sind unterschiedlich schwere Atome eines chemischen Elementes. Variationen in der Häufigkeit der Isotope eines Elementes zueinander lassen erkennen, welche Beschaffenheit Materialien haben und woher diese stammen. Kompliziert, aber auch besonders genau sind diese Analysen, da die Messungen mit einer hochpräzisen massenspektrometrischen Methode durchgeführt werden. Die von IsoAnalysis eingesetzte Analytik wird von der Industrie zur Charakterisierung von Rohstoffen und Produkten nachgefragt und wird zur Herkunftsbestimmung von Lebensmitteln und in der Archäologie und Forensik eingesetzt. Die Herkunftsbestimmung von Lebensmitteln ist ein wichtiger Geschäftszweig der IsoAnalysis, da der Betrug mit falsch deklarierten Lebensmitteln immer häufiger vorkommt und sowohl den Konsumenten als auch den Handel insgesamt schädigt.

Bislang wurden diese analytischen Dienstleistungen nur von ganz wenigen staatlichen Institutionen durchgeführt. Die IsoAnalysis ist der erste kommerzielle Anbieter für Isotopenanalytik der Elemente Bor, Strontium und Blei und schließt die bestehende Marktlücke. Weil hier erhebliches Potential erkannt wurde, wird das junge High-Tech-Unternehmen auch durch das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie das Technologie und Coaching Center Berlin unterstützt.

Erst vor kurzem konnte Dr. Martin Rosner, der Gründer der IsoAnalysis UG zeigen, dass biologisch angebaute Paprika aus Israel und mitteleuropäische Gewächshaus-Paprika deutlich unterschiedliche Bor- und Strontiumisotopensignaturen aufweisen. Pünktlich zum Start der diesjährigen Spargelsaison will Rosner dem Spargel-Schwindel auf dem Grund gehen und zwar mit einer möglichst eindeutigen Identifikation von Beelitzer Spargel relativ zu anderen Hauptanbaugebieten im In- und Ausland. Den Etikettenschwindel an den einzelnen Buden kann er damit sicher nicht verhindern, aber vielleicht doch den einen oder anderen Betrüger vorsichtiger machen.

Kontakt:
Dr. Martin Rosner
Fachgruppe 1.1 „Anorganisch-chemische Analytik; Referenzmaterialien“
Telefon: +49 30 8104-4112
Mail: martin.rosner@bam.de

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