Kölner Wissenschaftler und Experten aus Jena kooperieren

Pilzinfektionen betreffen häufig die schwächsten Patienten in unseren Krankenhäusern: Krebspatienten, Patienten auf der Intensivstation oder solche, die gerade eine Transplantation hinter sich haben. Doch gerade bei diesen Patienten sind Pilzinfektionen schwer zu erkennen und enden häufig tödlich. Bisher ist viel zu wenig über die Verbreitung der Erreger bekannt. Und auch, welche Faktoren das Infektionsrisiko eines Patienten erhöhen, ist nicht ausreichend geklärt.

Was benötigt wird, sind genauere Daten und ein besseres Verständnis, um diese Infektionen schneller erkennen und erfolgreich behandeln zu können. Um den Kenntnisstand zu Pilzinfektionen möglichst rasch zu verbessern, haben sich nun zwei zentrale Einrichtungen zusammengetan: das Nationale Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) am Jenaer Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut und das einzige weltweite Register für seltene Pilzinfektionen FungiScope, das von der Infektiologie der Uniklinik Köln geleitet wird.
Das NRZMyk unter Leitung von Prof. Oliver Kurzai ist ein vom Robert-Koch Institut ernanntes Referenzlabor und berät Ärzte bei der Behandlung von besonders schwierigen Pilzinfektionen. Hunderte Fälle invasiver Pilzinfektionen werden so jährlich besprochen.

Auch bei der Arbeit von FungiScope geht es um die Weitergabe wertvoller Erfahrungen: Ärzte aus derzeit 62 Ländern bringen Daten aus der Behandlung von Patienten mit seltenen Pilzinfektionen ein. Die Experten um den Gründer von FungiScope, Prof. Oliver Cornely von der Uniklinik Köln, beraten auf der Basis von inzwischen mehr als 600 Fällen.
„Mit dieser Kooperation werden wir zukünftig wertvolle klinische Daten zu den seltenen Pilzinfektionen, die am NRZMyk diagnostiziert werden, systematisch in einer Datenbank erfassen und damit eine bessere Datenbasis erlangen, als wir sie je hatten“, freut sich Prof. Oliver Kurzai, Leiter des NRZMyk.

Auch aus Sicht des Leiters von FungiScope, Prof. Oliver Cornely, ist die enge Zusammenarbeit zwischen dem globalen klinischen Register und dem Referenzzentrum folgerichtig: „Mit der umfassenden Datenbasis können wir neue diagnostische Methoden entwickeln und die nationale und internationale Therapieberatung noch weiter verbessern.“

Nach oben scrollen