Das Universitätsklinikum hat beschlossen, alle Ärzte und Pflegekräfte, die kritische kranke Kinder betreuen, über das gesetzlich geforderte Maß hinaus regelmäßig speziell für Notfallsituationen zu schulen. Wie lässt sich ein bedrohlicher Zuckerwert bei einem Kind mit Diabetes erkennen? Woran erkennt man, dass Atemnot gefährlich wird? Wie ist ein Defibrillator speziell bei Kindern einzusetzen? Wie erkennt man eine mögliche Suizidgefahr? Eine Besonderheit dieses in Süddeutschland in dieser Form einzigartigen Kurses ist, dass Ärzte und Pflegekräfte gemeinsam schulen und lernen. Ungewöhnlich ist zudem die interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinderheilkunde, Kinderchirurgie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Anästhesie mit dem Fokus auf die Notfallversorgung von Kindern.
„Wir möchten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets auf dem aktuellen Wissensstand und in Übung halten, wenn es um die Notfallversorgung im Allgemeinen und speziell um die von Kindern geht. Daher haben wir uns entschlossen, über das gesetzlich geforderte Maß hinaus regelmäßige Schulungen anzubieten“, freut sich Prof. Dr. Udo X. Kaisers, der Leitende Ärztliche Direktor des Ulmer Universitätsklinikums. Um genau für den Bedarf an den Ulmer Kliniken zu schulen, wurde unter Federführung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin das in Süddeutschland in dieser Form einzigartige fächer- und berufsgruppenübergreifende Konzept entwickelt.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie reagieren in vielen Bereichen anders als Erwachsene und bedürfen einer besonderen Versorgung. „In kleinen Gruppen lernen die Teilnehmer mit ihren Tutoren an verschiedenen Stationen, wie man in Notfallsituationen z.B. die Atemwege freihält, wie Herz und Kreislauf bei Kindern zu stabilisieren sind, wie sich eine Dehydration infolge von Magen-Darm-Problemen behandeln lässt oder wie Verbrennungen versorgt werden sollten“, erläutert Dr. Marc Robin Mendler, Facharzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, der den UKiNoKu-Kurs zusammen mit seiner Kollegin Lisa Schiefele leitet. Eingebunden ist auch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, die ihr Wissen beispielsweise zum Umgang mit suizidgefährdeten Kindern weitergibt.
Der erste dieser neuen Kurse, die nun mehrmals im Jahr angeboten werden, findet am 30. und 31. Mai 2016 mit 20 Teilnehmern in Ulm statt. Er ist von der Landesärztekammer anerkannt und wird mit 12 Fortbildungspunkten eingestuft. Die Schulungen werden vom Förderkreis für Tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V., vom Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V. und von der Firma Chiesi GmbH, Hamburg, unterstützt.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Schultze
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